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Bundeskartellamt weist Wala in die Schranken
Apotheker nehmen Entscheidung positiv auf
Letzte Woche hat das Bundeskartellamt gegen Wala ein saftiges Bußgeld verhängt. Anlass gab die Preispolitik des Unternehmens für seine Dr. Hauschka-Produkte. Händler wurden unter Druck gesetzt, die Preisempfehlung des Herstellers einzuhalten. Dagegen gewehrt hatte sich Apotheker Philipp Heift, Gründer der Deutschen Internet Apotheke. Der MDR nahm den Fall gestern in seiner Sendung „Umschau“ auf.
Heift hatte Dr. Hauschka-Produkte in der Regel 25 Prozent günstiger angeboten, als der Hersteller es vorgesehen hatte. „Dieses Angebot wurde von den Kunden natürlich sehr gerne angenommen“, so Heift. Gerade in seiner Internetapotheke lief das Geschäft gut. Doch schnell stand ein Dr. Hauschka-Vertreter vor der Apothekentür. Er bot Heift einen Depotvertrag an, in dem sich der Händler verpflichtet, die Produkte zum vom Hersteller vorgegebenen Preis zu verkaufen. Doch Heift wollte sich den Preis nicht diktieren lassen. Er musste die Kosmetiklinie aus seinem Sortiment nehmen.
Der Kölner Apotheker wandte sich daraufhin an das Bundeskartellamt. Dieses kannte das Problem – auch von anderen Seiten gingen Beschwerden ein – und ermittelte einige Jahre. Nun kam es zu dem Ergebnis: Wala betreibt bei seinen Dr. Hauschka-Produkten eine unzulässige „vertikale Preisbindung“. Dafür gab es 6,5 Millionen Euro Geldbuße – und Wala musste zusagen, seine Depotverträge künftig anders zu gestalten. Auch der Internetvertrieb soll nicht mehr behindert werden.
Heift ist nicht der einzige Apotheker, den die Wala-Strategie geärgert hat. Der MDR fragte auch bei Leipziger Apotheken nach. Nur wenige wollten sich überhaupt äußern. Wenn doch, dann zeigten sie sich zufrieden mit der Entscheidung des Bundeskartellamts. Eine Apothekerin verweist im MDR-Beitrag darauf, dass immer mehr Firmen derartige Verträge abschließen, an die sich kleinere Apotheken nicht halten könnten – von „Knebelverträgen“ spricht sie. „Das war mal nötig, dass da mal jemand was sagt.“
Zu Wort kommt auch der Leipziger Apotheker Björn Kersting. Ihn störte die Preisbindung ebenfalls – auf Dr. Hauschka wollte er in seinem Sortiment dennoch nicht verzichten. Sein bisheriger Trick: Offiziell ausgepreist sind die Produkte mit dem UVP. Für seine Stammkunden gibt es aber eine Kundenkarte mit Dr. Hauschka-Sonderrabatt.
Künftig werden alle Apotheken und andere Händler ihren Kunden günstige Dr. Hauschka-Präparate anbieten können. Einige dürfte dies erleichtern. Auch Wala räumt mittlerweile ein, Fehler gemacht zu haben.
Berlin - 07.08.2013, 10:28 Uhr