Lieferdienst-Plattformen

VitaBote: Otto gibt auf

Berlin - 14.01.2014, 09:28 Uhr


Zum Jahreswechsel hat der Hamburger Versandhändler Otto seinen zweijährigen Ausflug ins Apothekengeschäft beendet. Sein Arzneimittel-Lieferservice VitaBote ist nicht mehr über die Webseite erreichbar. Aufgrund der „ausgebliebenen Kooperation mit einem Partner zur deutschlandweiten Expansion“ müsse VitaBote seinen Service einstellen, wird den Besuchern der Webseite erklärt.

Im Januar 2012 hatte die Otto Group ihr Projekt ins Leben gerufen. Mit „viel Zuspruch“ und in Zusammenarbeit mit Hamburger Apotheken habe man die „erste Online-Plattform für Apotheken-Lieferdienste“ gestartet, heißt es auf der nun nicht mehr zugänglichen Bestellplattform. Über zwei Jahre hinweg habe man eine treue Stammkundschaft gewinnen können – dennoch gingen die Pläne am Ende nicht auf. Der VitaBote tat sich schwer, über den Hamburger Raum hinaus erfolgreich zu sein.

Ziel der Otto Group war es von Anfang an, den Service VitaBote bundesweit anzubieten. Daher habe man „nach der erfolgreichen Proof-Of-Concept-Phase“ einen strategischen Kooperationspartner aus dem Pharmaumfeld gesucht. Dieser sollte effizient und schnell erst die Regionen außerhalb Hamburgs und später des Bundesgebiets erschließen können, erläuterte Thomas Voigt, Direktor Wirtschaftspolitik und Kommunikation Otto Group, gegenüber DAZ.online. Trotz vielversprechender Gespräche sei es letztlich jedoch nicht gelungen, eine solche Partnerschaft zu schließen.

Bei Otto führt man dies auf die „starke Bewegung in der Pharmabranche“ zurück. Diese mache es momentan schwer, „Kooperationen mit ausreichend Commitment“ einzugehen. Problematisch war es wohl vor allem, die nötige Finanzierung zu sichern. Eine Erfahrung, mit der Otto nicht alleine dasteht. Auch andere Lieferdienst-Plattformen tun sich schwer. Erst kürzlich hatte dedendo Insolvenz angemeldet.

Otto-Mitarbeiter können den VitaBoten allerdings weiter nutzen. Die Beschäftigten des Hamburger Unternehmens hätten das Angebot sofort stark nachgefragt. Für sie wolle man den Service daher aufrechterhalten.


Kirsten Sucker-Sket