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Nur noch bis Ende Juni
Novartis verkündet Vildagliptin-Abverkauf
Novartis stellt in Deutschland zum 1. Juli den Vertrieb von Galvus® und Eucreas® (Vildagliptin/Vildagliptin plus Metformin) ein. Über Monate habe man Gespräche mit dem GKV-Spitzenverband über den Preis geführt, erklärt das Unternehmen – doch einen auf Generika-Niveau „können wir nicht mitgehen“. Die Antidiabetika bleiben erstattungsfähig bis der Bestand im Markt abverkauft ist.
Die Einstellung des Vertriebs sei „ein weiterer tiefer Einschnitt in die Versorgung von Typ 2-Diabetikern in Deutschland“, beklagt Novartis. In über 120 Ländern würden vier Millionen Typ-2 Diabetes-Patienten mit den seit 2007 zugelassenen Arzneimitteln therapiert – und dort werde der klare medizinische Nutzen von Vildagliptin anerkannt. „Wir waren bis zuletzt bereit, unseren Beitrag zu leisten und deutlich im Preis nach unten zu gehen“, erklärt Never. So habe man etwa den Preis im Mai um 30 Prozent gesenkt. Doch einen Preis auf Generika-Niveau könne man nicht akzeptieren.
Bis zuletzt war offen, ob das im 14. SGB V-Änderungsgesetz beschlossene Ende des Bestandsmarktaufrufs nicht auch für Gliptine hätte gelten müssen. Sie waren die einzige Arzneimittelgruppe, die dieses Verfahren vor dem Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) bis zum Schluss durchlaufen hatten. „Beim einzigen Bestandsmarktaufruf hätten wir uns mehr Umsicht erhofft“, so Never. Hinzu komme, dass inzwischen auch die Daten der hierzulande durchgeführten Studie, die die vom G-BA definierte zweckmäßige Vergleichstherapie berücksichtige, vorliege. Basierend auf einer Sulfonylharnstoff-Therapie werde darin die Behandlung mit Vildagliptin mit der von Insulin verglichen – mit ersten positiven Ergebnissen für Vildagliptin.
Über die Einstellung des Vertriebs hat das Unternehmen den GKV-Spitzenverband bereits informiert. Die oralen Antidiabetika bleiben allerdings noch so lange verfügbar, verschreibungs- und erstattungsfähig bis der Bestand im Markt abverkauft ist. Dieser Bestand deckt nach Angaben von Novartis etwa einen Zwei-Monats-Bedarf ab. Ärzte und Patienten hätten somit genügend Zeit, um eine alternative Therapie auszuwählen, erklärt das Unternehmen. Der pharmazeutische Großhandel und die Apotheken sollen über die nächsten Schritte informiert werden.
Berlin - 18.06.2014, 11:57 Uhr