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Die Seite 3
Was man unter dem Begriff "Pharmazeutische Betreuung" versteht, muss man heute in Apothekerkreisen niemandem mehr erklären. Auch dass diese Form der intensiven Patientenbetreuung nicht nur Schikane im sowieso schon randvollen Beratungsalltag bedeutet, sondern für die Zukunft der Apotheke unverzichtbar ist, hat sich inzwischen herumgesprochen. Genügend Studien belegen zudem: Pharmazeutische Betreuung ist machbar und führt zu mehr Lebensqualität für den Patienten. Die Frage, Pharmazeutische Betreuung ja oder nein, hat sich also erledigt. Vielmehr geht es nun um die konkrete Umsetzung in der Apotheke.
Dies war auch der Tenor des 4. ABDA-Symposiums zur Pharmazeutischen Betreuung, auf dem sich rund 400 Teilnehmer über den Stand der Dinge informierten und sich im Rahmen von Seminaren drei Tage lang mit speziellen Fragestellungen zur Pharmazeutischen Betreuung befassten. Beispiel: Der Einsatz von Zusatzmodulen für die Apothekensoftware, mit denen die Pharmazeutische Betreuung in der Apotheke dokumentiert und ausgewertet werden kann. Fast alle Softwarehäuser haben inzwischen derartige Module entwickelt. Die technische Basis ist also weitgehend geschaffen, nun müssen die Programme nur noch zum Einsatz kommen. Und das sollten sie in jedem Fall. Sicher, man kann Patienten- und Medikationsdaten auch von Hand in Karteikarten eintragen, aber Sinn macht das wenig. Abgesehen davon, dass diese "zu-Fuß-Methode" viel zu lange dauert, umständlich und völlig unzeitgemäß ist, sie verhindert auch, dass Pharmazeutische Betreuung in der Politik und bei den Marktpartnern kommuniziert werden kann. Wer nachweisen möchte, dass die Pharmazeutische Betreuung in der Apotheke eine unverzichtbare und nur dort zu erbringende Dienstleistung ist - und wer möchte das bei den immer wiederkehrenden Rufen nach Versandhandel nicht - muss harte Daten in möglichst großem Umfang liefern. Voraussetzung dafür sind Daten, die standardisiert sind, in anonymisierter Form von vielen Apotheken gesammelt und gemeinsam ausgewertet werden können und somit eine starke Argumentationsgrundlage liefern.
Die Standardisierung durch die Softwarehäuser ist bereits realisiert, auf diesen Aspekt wurde bei der Entwicklung der Programme Wert gelegt, damit die Daten später für epidemiologische und pharmakoökonomische Auswertungen zusammengeführt werden können. Die Dokumentation muss nun von den Apotheken im Rahmen der Pharmazeutischen Betreuung geleistet werden - zum Nutzen des Patienten, aber auch zum Nutzen der Apotheke. In diesem Sinn: Packen Sie's an.
Übrigens: Nicht direkt einen Beitrag zur Pharmazeutischen Betreuung, aber vielleicht doch eine kleine Unterstützung für den Beratungsalltag möchte Ihnen auch die DAZ ab sofort bieten. Auf Seite 16 dieser Ausgabe finden Sie dafür eine Seite "Patienteninformation", die Sie heraustrennen, vervielfältigen und für Ihre Kunden auslegen können - wenn Sie möchten, ergänzt durch das Logo Ihrer Apotheke in der Kopfzeile. Der Jahreszeit entsprechend, man könnte auch sagen "aus aktuellem Anlass", haben wir mit dem Thema "Heuschnupfen" begonnen und werden Sie von nun an monatlich mit einem weiteren Beratungsthema versorgen.
Für Heuschnupfen-Hintergrundinformationen ist in dieser Ausgabe ebenfalls gesorgt: Zwei Beiträge - einen zum Einsatz von Glucocorticoiden bei allergischer Rhinitis und einen zu Anti-IgE-Antikörpern - finden Sie in der Rubrik "Arzneimittel und Therapie". Und damit Sie selbst noch ein wenig recherchieren können, stellen wir Ihnen in der Rubrik "ComPharm" einige Surftipps für Pollenallergiker vor.
Wir hoffen, dass wir Ihnen damit ein klein wenig unter die Arme greifen und zeigen können, dass wir Sie mit dem Motto "Packen Sie's an" nicht alleine lassen.
Beatrice Rall
Packen Sie's an
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