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Bandscheibenschäden: Nicht nur ein Problem im Alter

Bandscheibenprobleme zählen eigentlich zu den Beschwerden, die man dem Alter zuschreibt. Schottischen Ärzten zufolge ist dies jedoch falsch. Wie sie vor kurzem auf dem Jahrestreffen der Radiologischen Gesellschaft Nordamerikas berichteten, hat möglicherweise fast ein Zehntel der zehnjährigen Kinder bereits Bandscheibenschäden.

Zu diesem Ergebnis kamen Francis Smith, Janet Jeffrey und Richard Porter vom Woodend-Krankenhaus im schottischen Aberdeen nach der Auswertung der Magnetresonanztomografiedaten von 79 Mädchen und 75 Jungen im Alter von zehn Jahren.

Bei 14 der Kinder wiesen die Aufnahmen deutliche Schäden an den Bandscheiben des unteren Rückenbereichs auf, darunter auch beginnende Ausbuchtungen, die in späteren Stadien schmerzhafte Bandscheibenvorfälle bilden können. Die betroffenen Kinder waren weder übergewichtig noch unterernährt noch hatten sie Krankheiten, die eine Erklärung für die Schäden geliefert hätten.

Die Studiendurchführenden vermuten daher, dass die Veränderungen an den Bandscheiben entweder genetisch bedingt oder durch unbemerkte Verletzungen beim Sport oder während des Spielens entstanden sind.

Schmerzen verursachten die Veränderungen den kleinen Studienteilnehmern nicht. Allerdings könnten sie die Grundlage für Zerrungen oder sogar eine Arthritis in späteren Jahren bilden. "Bedenkt man, wie früh diese Veränderungen auftreten können, müssen die Programme zur richtigen Haltung und zur Rückenschulung und Muskelbildung neu überdacht werden", meint Studienleiter Smith daher auch. ral

Quelle: www.rsna.org

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