Prisma

Gentherapie: Leptin macht aus Fettzellen Verbrennungsbatterien

Dass das Hormon Leptin eine wichtige Rolle in der Regulierung der Sättigung spielt, ist schon seit einigen Jahren bekannt. Therapeutisch war diese Erkenntnis bislang jedoch nicht verwertbar.

Amerikanische Wissenschaftler haben Leptin nun im Rahmen einer Gentherapie bei Ratten eingesetzt und fettspeichernde Zellen in fettverbrennende verwandelt. Die Tiere, die eine angezüchtete Neigung zu Diabetes hatten, erhielten eine Injektion mit einem Virus, in dessen Genmaterial zuvor die Information für Leptin eingespeist worden war. Ergebnis: Die Tiere verloren drastisch an Gewicht, trotz einer Erhöhung der Futterzufuhr.

Nebenwirkungen konnten in der Studie keine beobachtet werden. Die Analyse einzelner Fettzellen ergab, dass sich die Zellen verkleinert hatten und mehr Mitochondrien enthielten als normale Fettzellen. Außerdem war die Menge an Enzymen, die den Fettstoffwechsel ankurbeln, erhöht. Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass ihre Ergebnisse weit reichende Konsequenzen für die Behandlung von Fettleibigkeit haben könnten. ral

Quelle: PNAS 101, 2058-2063 (2004)

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