Prisma

Anästhesisten üben an der Puppe

Piloten ist der Simulator als Ausbildungsbestandteil schon seit langem bekannt. Jetzt sollen sich auch Anästhesisten mit dieser Methode auf ihre künftigen Aufgaben vorbereiten: Die Klinik für Anästhesiologie der Ludwig-Maximilians-Universität München hat in den letzten Monaten ein medizinisches Simulations- und Trainingszentrum für Anästhesisten aufgebaut.

Die jungen Mediziner werden im Rahmen dieses Projektes trainiert, kritische Situationen kompetent zu bewältigen und Prozesse im anästhesiologischen Umfeld zu beherrschen. Neben der Vermittlung medizinischen KnowHows stehen der Umgang mit dem Patienten und die Arbeit im Team im Focus der Ausbildung. Mittelpunkt des Anästhesie- bzw. Narkosesimulators ist wie im richtigen Leben der Patient.

Dabei handelt es sich jedoch um eine High-Tech-Puppe aus Kunststoff mit einem komplexen mechanischen und elektronischen Innenleben. Dieses wird durch eine sehr "menschliche" Software gesteuert, die es ermöglicht, die pathophysiologischen Eigenschaften des Patienten nahezu authentisch zu simulieren. So kann der künstliche Patient wie sein menschliches Vorbild nach Gabe von entsprechenden Medikamenten einschlafen und nach Ablauf einer ebenfalls simulierten Operation auch wieder aufwachen.

Mit der Puppe können jedoch auch eine ganze Reihe anderer Körperfunktionen, wie eine eingeschränkte Herzfunktion bei einem Herzinfarkt, eine allergische Reaktion z. B. bei einem Bienenstich oder eine Blutung nach einem Verkehrsunfall dargestellt werden. Das Training findet in möglichst realer Umgebung statt. Das bedeutet, der Teilnehmer kann seinen "Patienten" nahezu mit den gleichen technischen, logistischen und personellen Möglichkeiten behandeln wie bei einer richtigen Narkose im OP oder auf einer richtigen Intensivstation. Die Klinik hat hierfür verschiedene Szenarien entwickelt, in denen die Mitarbeiter eine optimale Patientenversorgung trainieren können. ral

Quelle: Pressemitteilung des Klinikums der Universität München

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