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DAZ aktuell
Apothekenneueröffnungen und Ausbau von Franchise
Darüber hinaus setze man auf Markenpartnerschaften und auf Franchisesysteme (DocMorris) – "und vor allem auf unser Versandapothekengeschäft", betonte Oesterle.
Positive Entwicklungen verzeichnete auch das operative Geschäft der Präsenzapotheken in Großbritannien und Norwegen, die "mit Abstand wichtigsten Apothekenländer" für Celesio. Mit "Lloydspharmacy (GB) und Vitusapotek (N) hält das Unternehmen bedeutende Marktanteile. Oesterle: "Wir erwirtschaften allein mit diesen beiden Apothekenketten rund 80 Prozent des Umsatzes aller unserer rund 2300 Präsenzapotheken."
Kette in Schweden
Nach dem EuGH-Urteil zum Fremdbesitzverbot konzentriere man sich in Deutschland auf den Ausbau der DocMorris-Markenpartnerschaften. Insbesondere will man diese stärken durch
eine Optimierung des Sorti-ment-, des Marketing- und des Servicekonzepts. Für dieses Jahr ist beispielsweise noch eine große Werbekampagne für die DocMorris-Apotheken geplant.
Die Marke DocMorris und die DocMorris-Markenpartner- und Franchisekonzepte sollen außerdem ein wichtiger Baustein im internationalen Wachstum werden. Für Schweden ist geplant, in den kommenden Jahren eine Kette mit mindestens 100 DocMorris-Apotheken aufzubauen. Der Anfang mit fünf neuen DocMorris-Apotheken ist gemacht, zahlreiche Mietverträge für attraktive Apothekenstandorte in Schweden seien bereits unterschrieben.
In Irland werde die Marke DocMorris bereits für Unicare-Apotheken getestet.
Apothekenkäufe wolle man in Zukunft nahezu auf null zurückfahren, das bestehende Apothekenportfolio werde kritisch überprüft. Man wird sich, wie Oesterle hinzufügte, auf andere Möglichkeiten als den Kauf von bestehenden Apotheken konzentrieren. Dazu gehöre vor allem der europaweite Ausbau des Versandapotheken- und Franchisegeschäfts. Oesterle geht davon aus, dass insbesondere das Versandhandelsgeschäft in den kommenden Jahren bedeutend wachsen werde.
Jahr der Konsolidierung
Eine Steigerung des Konzernumsatzes von 1,6 Prozent auf 21,5 Milliarden Euro, ein EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Abschreibungen und Steuern) von 627,6 Millionen Euro und damit rund 5 Prozent weniger als im Vorjahr sind für den Celesio-Chef Oesterle "ein durchaus beachtlicher Erfolg" vor dem Hintergrund des schwersten Jahrs der Nachkriegszeit. Die Gründe für den Ergebnisrückgang lägen nicht im operativen Geschäft. Celesio leidet unter den negativen Wechselkurseffekten (vor allem unter der Schwäche des britischen Pfunds). Betrachtet man das EBITDA in lokaler Währung, konnte es um 1,5 Prozent gesteigert werden trotz Wirtschaftskrise.
Außerdem mussten im vergangenen Jahr die Geschäfts- oder Firmenwerte für die Präsenzapotheken in den Niederlanden, Irland und Italien in Höhe von 203,3 Millionen Euro korrigiert werden. Auch das Markenpartnergeschäft von Apotheke DocMorris wurde um
71 Millionen Euro berichtigt. Durch diese Sondermaßnahmen habe sich der Jahresüberschuss entsprechend reduziert, er lag letztlich bei nur 2,3 Millionen Euro.
Der Hauptversammlung am 6. Mai 2010 werden Vorstand und Aufsichtsrat für das Geschäftsjahr 2009 die Zahlung einer Dividende von 0,50 Euro je Aktie vorschlagen.
Internationalisierung geht voran
Im vergangenen Jahr habe Celesio einen großen Internationalisierungsschritt mit dem Mehrheitserwerb an Panpharma, dem größten brasilianischen Großhändler getan. Auf diesem Markt erwartet man Zuwachsraten von durchschnittlich über neun Prozent, so Oesterle. In Europa erwarb Celesio den belgischen Großhändler Laboratoria Flandria und wurde damit zur Nummer zwei im belgischen Pharmagroßhandel. Eine Aufstockung der Beteiligung zu einer Mehrheitsbeteiligung erfolgte bei Pharmexx (Personal- und Marketingdienstleister für die Pharmaindustrie). Zur Stärkung des Celesio-Logistikunternehmens Movianto habe man den belgischen Kühlkettenlogistiker Dirk Raes übernommen, der führend in den Beneluxstaaten ist. Oesterle abschließend: "Wir sehen uns im Jahr 2010 in der Erfolgsspur vergangener Jahre."
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