Gesundheitspolitik

Höhere Ausgaben für Apothekenübernahme

BERLIN (jz) | Apotheken-Existenzgründer mussten im vergangenen Jahr deutlich tiefer in die Tasche greifen als noch im Vorjahr. Durchschnittlich 480.000 Euro waren für die Übernahme einer Apotheke erforderlich, wie aus der apoBank-Analyse „Apothekengründung 2013“ hervorgeht – 40.000 Euro mehr als 2012 (+9%).

„Wir erleben derzeit eine Marktbereinigung“, so Georg Heßbrügge, apoBank-Bereichsleiter Gesundheitsmärkte und -politik. „Schlecht gehende Apotheken werden geschlossen. Gut laufende Apotheken werden stark umworben.“ Das wirke sich auf die Kaufpreise aus.

Männer investieren mehr

Frauen investierten für die Übernahme einer Apotheke deutlich weniger als Männer: 365.000 Euro bzw. 633.000 Euro. Männer investierten häufig in umsatzstärkere, technisch besser ausgestattete Apotheken, so Heßbrügge. Das Durchschnittsalter der Existenzgründer lag bei 38 Jahren. Der Frauenanteil betrug 59%.

Für die Übernahme einer Filiale mussten im Schnitt 428.000 Euro investiert werden, 20.000 Euro mehr als im Vorjahr (+4,9%). Filialapotheken wurden zu zwei Dritteln von Männern gegründet oder übernommen. Männer seien stärker an den unternehmerischen Aspekten einer Apothekenführung interessiert, so Heßbrügge.

Kleinstadt im Kommen

Für eine Apotheke in der Großstadt entschied sich 2013 nur jeder Dritte (31% nach 40% in 2012). Ebenfalls 31% entschieden sich für die Mittelstadt, wie im Vorjahr. Nachgefragt waren letztes Jahr Apotheken in der Kleinstadt (30% nach 26% in 2012) und auf dem Land (8% nach 3% in 2012).

Übernahme dominiert

Nur jeder zehnte Existenzgründer eröffnete eine neue Apotheke: 4% als Haupt- oder Einzelapotheke, 6% als Filiale. Für eine Pacht- oder Gemeinschaftsapotheke entschieden sich 7%. Mit 83% investierten die meisten in die Übernahme einer bestehenden Apotheke. 65% führten den Betrieb als Einzel- oder Hauptapotheke weiter, 18% als Filiale. 

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