Gesundheitspolitik

Neuer Film zum EuGH-Urteil

Wort & Bild-Spot: „Deutschland droht Apothekensterben“

STUTTGART (hfd) | Erst kürzlich hatte der Wort & Bild-Verlag mit dem emotionalen Fernsehspot „Danke Apotheke“ eine Image-Kampagne gestartet. Nun folgt ein zweiter Film, in dem die ­Folgen des EuGH-Urteils thematisiert werden.

Das Urteil des Europäischen Gerichtshofs könnte die Arbeit von Apothekern wie Simon Oetter von der Victoria-Apotheke in Hamburg immer schwerer machen, heißt es in einem Online-Video, das die Medienagentur Mhoch4 am vergangenen Dienstag veröffentlicht hat. Denn: „Deutschland droht Apothekensterben“, heißt es schon im Titel des Filmes.

Das Video erklärt, dass durch die Entscheidung für EU-Versandapotheken die fixe Arzneimittelpreisbindung aufgehoben ist – „ein klarer Wettbewerbsnachteil für die stationären Apotheken vor Ort“. „Ich sehe dann die Apotheken in Gefahr – besonders die kleinen“, erklärt der junge Apotheker Oetter. Das „Worst-Case-Szenario“ sei, dass in akuten Fällen Patienten nicht beliefert und dadurch gesundheitlich beeinträchtigt werden können.

Verbraucherschützer sähen das Urteil zwar aufgrund niedrigerer Kosten für Patienten als positiv – doch die Nacht- und Notdienstversorgung wie auch die Zubereitung von Rezepturen werden im Film als Vorteile der Vor-Ort-Apotheken angebracht. Der Apotheker sei besonders für Chroniker und multimorbide Patienten ein „wichtiger Ansprechpartner“, heißt es.

Auf Anfrage der AZ teilte der Wort & Bild Verlag mit, dass er Auftraggeber für die Mhoch4-Produktion „Deutschland droht Apothekensterben“ ist. Offenbar wurde auch die ABDA wieder in die Erstellung des Videos eingebunden, denn deren Präsident Friedemann Schmidt kommt prominent zu Wort.

„Wenn das Urteil Bestand hätte, dann bekommen wir eine Situation, in der die Patienten quasi ­gezwungen wären, zu gucken, wo ist denn die billigste Apotheke in meiner Nähe“, kritisiert Schmidt. „Das können und das wollen wir uns überhaupt nicht vorstellen.“ Ein Patient soll dahin gehen können, „wo er Vertrauen hat und wo er Vertrauen findet“.

Der Film thematisiert auch das von Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe geplante Rx-Versandverbot. Dabei gehe es nicht nur um den „Erhalt einer funktionierenden Arzneimittelversorgung“, sondern auch um den Erhalt von mehr als 150.000 Arbeitsplätzen, die diese gewährleisten. |

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