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Ortstermin in der Apotheke der Kammerpräsidentin
Pott: „Gesundheitsversorgung muss weiter vor Ort bleiben“
Heiner Pott (CDU), Staatssekretär im Niedersächsischen Ministerium für Soziales, Frauen, Familie, Gesundheit und Integration, besuchte Niedersachsens Kammerpräsidentin Magdalene Linz, in ihrer Apotheke in Hannover.
Ein halbes Jahr nach Inkrafttreten des Arzneimittelmarkt-Neuordnungsgesetzes (AMNOG) informierte sich der Staatssekretär im Niedersächsischen Gesundheitsministerium, Heiner Pott (CDU), über die wirtschaftliche Situation der Apotheken. Für den „Ortstermin in der Apotheke" besuchte er die Apotheke von Magdalene Linz, Präsidentin der Apothekerkammer Niedersachsen
Linz zeigte dem Juristen verschiedene, typische Arbeitsabläufe in der Apotheke. Sie machte beispielsweise deutlich, dass auch heute in der Apotheke für Patienten, gegen deren Beschwerden es keine Fertigarzneimittel gibt, individuelle Rezepturen angefertigt werden. Linz stellte heraus, dass dabei besonders auf ein höchstmögliches Maß an Qualität und Sicherheit geachtet wird.
Wie der Apotheker durch seine pharmazeutische Betreuung die Arzneimittelsicherheit steigern kann, zeigte sie am Beispiel von chronischen Erkrankungen. Wenn der Apotheker Doppelverordnungen oder unerwünschte Wechselwirkungen aufdeckt, profitieren davon der Patient und auch das Gesundheitssystem. „Schnell kann eine unerwünschte Wechselwirkung zwischen Medikamenten oder eine Arzneimittelunverträglichkeit zu häufigen Arztbesuchen oder gar einer Krankenhauseinweisung führen. Dass diese Behandlungen dann die Ressourcen des Gesundheitssystems stark belasten, liegt auf der Hand“, sagte Linz.
Außerdem sei eine wichtige Aufgabe der Apothekerschaft, die Therapietreue der Patienten zu erhöhen. Sie machte dem Staatssekretär deutlich, dass „die ständigen Änderungen der Rabattverträge sowie die Anfang des Jahres eingeführte Packungsgrößenverordnung dazu geführt haben, dass die Patienten immer mehr verunsichert werden – und ihre Arzneimittel nicht richtig einnehmen“, so Linz. Allerdings verursache der hohe Erklärungsbedarf gegenüber den Patienten, der bei jedem auslaufenden oder in Kraft tretenden Rabattvertrag der einzelnen Krankenkassen neu anfällt, in den Apotheken einen enormen Verwaltungs- und damit Personalaufwand.
Pott und Linz waren sich darin einig, dass das bestehende deutsche System der wohnortnahen Arzneimittelversorgung unverzichtbar ist. "Allerdings müssen wir unser System weiter verbessern und den regionalen Gegebenheiten anpassen, gerade vor dem Hintergrund der immer älter werdenden Bevölkerung“, sagte der Staatssekretär. Dem gebürtigen Emsländer liegt gerade die pharmazeutische und medizinische Versorgung im ländlichen Raum am Herzen. Linz ergänzte: „Die Apothekerkammer trägt dazu bei, die heilberufliche Qualität in den Apotheken stetig auszubauen. Doch dazu gehören auch angemessene wirtschaftliche Rahmenbedingungen."
Hannover - 16.06.2011, 16:36 Uhr