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Malignes Melanom
Dabrafenib wirkt gegen Gehirnmetastasen
Der neue BRAF-Inhibitor Dabrafenib konnte in einer klinischen Studie Gehirntumoren bei Melanompatienten verkleinern oder sogar auflösen.
Forscher der University of Sydney, des Melonama Intitute Australia, des Sydney´s Westmead Hospital und des Westmead Millennium Institute gehen davon aus, dass Dabrafenib die Lebenserwartung von Patienten, deren Melanom bereits in das Gehirn gestreut hat, um einige Monate verlängern kann.
Die meisten Patienten mit Hirnmetastasen sterben innerhalb von vier Monaten. Die Studie zeigte, dass die Gehirntumoren bei neun von zehn Patienten unter der neuen Therapie innerhalb der ersten sechs Wochen schrumpften. Die Lebenserwartung erhöhte sich bei allen zehn Patienten auf mehr als fünf Monate, zwei Patienten überlebten mehr als zwölf Monate, ein weiterer Patient ist nach 19 Monaten noch am Leben.
Dabrafenib ist ein Kinaseinhibitor. Er zielt auf das sogenannte BRAF-Gen ab, das bei 50 Prozent aller Melanompatienten mutiert ist. Dabrafenib blockiert das mutierte BRAF-Protein in der Melanomzelle und hält die Zelle so davon ab, sich zu vermehren. Häufig schrumpft die Zelle und löst sich ganz auf.
Mit Dabrafenib gibt es erstmals eine systemische Arzneimitteltherapie, die das Überleben von Melanompatienten mit multiplen Hirnmetastasen verlängern kann. Bis heute gab es keinen einzigen Wirkstoff, der Hirnmetastasen bei mehr als zehn von 100 Patienten mit metastasiertem Melanom schrumpfen ließ. Dabrafenib dagegen konnte die Größe von Hirnmetastasen mit einer Erfolgsquote von 90 Prozent reduzieren.
Sollten die Ergebnisse dieser frühen klinischen Studie auch durch Tests an einer größeren Patientengruppe bestätigt werden und die Metastasen tatsächlich dauerhaft auf diese Arzneimitteltherapie ansprechen, könnte Dabrafenib weltweit für die Behandlung von Patienten mit metastasiertem Melanom eingesetzt werden, so hoffen die Forscher.
Dabrafenib wird von der Firma GlaxoSmithKline entwickelt und derzeit auch für die Behandlung weiterer Krebserkrankungen geprüft.
Literatur: Falchook, G. S., et al.: Lancet 2012; 379: 1893–901; Online: doi:10.1016/S0140-6736(12)60398-5
Sydney - 12.06.2012, 10:14 Uhr