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SPD will Einschränkungen
„Viele Anwendungsstudien führen zu Fehlbehandlungen"
Mehrere Gesundheitspolitiker haben sich kritisch zu den sogenannten Anwendungsbeobachtungen geäußert. Nach Ansicht von Karl Lauterbach, SPD, führen sie häufig zu Fehlbehandlungen und Geldverschwendung. Er fordert, die Studien auf das notwendige Maß zu beschränken.
Der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Karl Lauterbach hat schärfere Kontrollen der umstrittenen Anwendungsstudien von Arzneimitteln an Patienten gefordert. Diese sogenannten Anwendungsbeobachtungen im Alltag sollten auf das unbedingt notwendige Maß begrenzt werden, sagte Lauterbach NDR, WDR, der „Süddeutschen Zeitung„ und dem Recherchebüro Correctiv. Notwendig seien solche Studien, die von Behörden vorgeschrieben seien, um die Sicherheit der Mittel nach der Markteinführung zu überwachen, sagte Lauterbach.
Viele dieser Studien führten derzeit zu „Fehlbehandlungen und Geldverschwendung". Allerdings sei ein solches Gesetz in der großen Koalition mit der Union nicht durchsetzbar. Doch auch aus der Union kommen inzwischen kritische Töne. Die gesundheitspolitische Sprecherin der Unions-Fraktion, Maria Michalk, sagte: „Wenn sich nichts tut, denken wir über eine verpflichtende Transparenz auch für Anwendungsbeobachtungen nach."
Pharmaindustrie zahlt Millionenbeträge
Wie Recherchen der Medien ergaben, zahlten Pharma-Unternehmen Ärzten für die Teilnahme an mehr als 600 solcher Anwendungsbeobachtungen im vergangenen Jahr Dutzende Millionen Euro. Mehr als 150 derartige Studien seien neu gestartet worden. Die Honorare liegen nach diesen Recherchen in der Regel bei mehreren Hundert, manchmal auch bei mehreren Tausend Euro pro Patient. Etwa jeder zehnte niedergelassene Arzt nahm nach Angaben der Kassenärztlichen Bundesvereinigung 2015 an solchen Studien teil.
Die Pharmaindustrie hatte vor Kurzem mehr Offenheit versprochen. Ende Juni haben erstmals Pharma-Unternehmen Zahlen zu ihren Zuwendungen an Ärzte veröffentlicht. 54 große Pharmafirmen legten dabei Zahlungen in Höhe von 575 Millionen Euro offen, die sie im vergangenen Jahr an Ärzte, Apotheker oder andere Heilberufler zahlten. Ziel war es, transparent zu machen, wer in welcher Höhe von Zahlungen profitierte – doch dies gelang nur in vergleichsweise wenigen Fällen: Honorare für klinische Studien und umstrittene Anwendungsbeobachtungen, die den Großteil der Gelder ausmachen, wurden nicht aufgeschlüsselt. Und nur rund ein Drittel der Heilberufler willigte in die freiwillige Transparenz ein.
5 Kommentare
@Christian 8.8.2016 21.05Uhr
von Henzi am 10.08.2016 um 0:33 Uhr
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AW: Pharma-Bashing
von Christian am 10.08.2016 um 10:47 Uhr
"Doppelmoral mit Fliege" von Christian 9.8.2016
von Henzi am 09.08.2016 um 20:24 Uhr
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AW: Zweierlei Paar Schuhe?
von Christian am 09.08.2016 um 21:05 Uhr
Doppelmoral mit Fliege
von Christian am 09.08.2016 um 19:47 Uhr
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