„Die Preiskonzessionen kommen schnell. Bislang geheim
gehaltene Rabatte sind nun öffentlich, ausgenommen von Großbritannien, wo wir
Annahmen getroffen haben“, heißt es in dem IMS-Bericht. Während die
Ausgangspreise auf der Insel von Haus aus niedriger gewesen sein sollen als in
den USA und in den übrigen großen europäischen Märkten, lagen die
Preisnachlässe dort laut IMS seitdem bei rund 15 bis 20 Prozent.
Länder wie Italien, wo die Infektionsrate mit
Hepatitis C besonders hoch sei, hätten noch höhere Nachlässe als im
europäischen Durchschnitt ausgehandelt. Die Verträge mit Gilead enthielten
andererseits aber die Verpflichtung, bestimmte Volumina abzunehmen. Frankreich
hingegen habe mit Gilead eine Obergrenze bei den Ausgaben für diese Präparate verhandelt.
Damit würden die Preise sinken, wenn die Zahl der behandelten Patienten eine
bestimmte Schwelle überschreitet.
Bemerkenswert ist nach der
IMS-Untersuchung auch, dass vor allem Japan und Spanien hohe Behandlungsraten
mit den neuen Hepatitis-C-Arzneimitteln aufweisen, während diese in Italien
trotz der hohen Infektionsrate deutlich geringer ausfielen. In den untersuchten
Ländern seien 2015 rund
5,8 Prozent der infizierten Patienten mit den
Präparaten behandelt und wahrscheinlich kuriert worden.
Nach einem Bericht des Pharma-Informationsdienstes
Fierce Pharma würden Patientenorganisationen und Pharmakritiker Gilead trotz
der Rabatte für die nach wie vor stattlichen Kosten seiner
Hepatitis-C-Präparate kritisieren. Einige Kostenträger würden zudem die Abgabe
der Arzneimittel an Kranke ab einem bestimmten Krankheitslevel limitieren.
Gilead hält dem entgegen, dass die Präparate äußerst wirkungsvoll seien und die
Krankheit erstmals heilen können. Die Folgekosten einer teuren und langen
Nachbehandlung würden damit vermieden.
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