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Patienten teilweise verärgert
„Mein Cannabis ist besser als das Zeug aus der Apotheke“
Patienten klagen gegen ihre Krankenkassen
Patienten müssen zunächst einen Kassenarzt finden, der ihnen Cannabis verschreibt – und die Kassen müssen die erste Verordnung für jeden Patienten genehmigen, was zu oft verweigert werde, wie Grothenhermen betont. „Aufgrund der Ablehnung der Kostenübernahme der Krankenkassen laufen bereits mehrere Verfahren vor den Sozialgerichten“, erklärt er.
Ärzten droht zudem wegen der hohen Kosten für Cannabis ein Regress wegen Überschreitung ihres Budgets. Insgesamt sei der Verwaltungsaufwand für die Ärzte mit Cannabis-Patienten groß, erklärt Grotenhermen. „Da muss die Politik nachbessern.“
Der Fachanwalt Oliver Tolmein aus Hamburg, der den Eigenanbau für Ackerman vor Gericht erstritten hatte, sieht das Problem bei den Krankenkassen. „Das Gesetz regelt, dass sie die Cannabis-Verordnung auf Rezept in der Regel genehmigen sollen und nur in begründeten Ausnahmefällen nicht – derzeit ist leider das Gegenteil der Fall: In der Regel wird nicht genehmigt, nur ausnahmsweise doch.“
Gegenüber DAZ.online hatte Tolmein im vergangenen Jahr erklärt, dass es auch nach Verabschiedung des Gesetzes weiterhin Bedarf für Eigenanbau geben könnte. „Solange Medizinalhanf nicht wie andere Medikationen vom Arzt verschrieben werden kann, weil er es für die beste Therapie hält, und die Krankenkasse dann die Kosten übernehmen muss, werden wir wohl ein Problem haben.“ Dies ist nun offenbar der Fall.
Außerdem müsse medizinisches Cannabis zunächst importiert werden, erst 2019 soll deutsches Cannabis auf den Markt kommen. „Apotheken haben leider immer wieder Lieferengpässe“, erklärt Tolmein zur aktuellen Lage. Für Patienten sei dies ein unhaltbarer Zustand. „Sie sind auf ihr Medikament angewiesen“, betont er. Auch Ackerman sieht das so. „Ich kann das nicht beenden“, erklärt er. „Sonst gehe ich kaputt.“
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