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Mittwoch, 21. Dezember 2022
 
 

Guten Morgen liebe Leserinnen und Leser,

die Apotheken sollen es mal wieder richten. Laut einem Vier-Punkte-Krisenplan, den die Grünen-Fraktion im Bundestag vorgelegt hat, sollen die Apotheken die Lieferengpässe bei Kinderarzneimitteln mit Rezepturen abfedern. Auch Bayerns Gesundheitsminister Holetschek möchte die aktuelle Versorgungskrise mithilfe der Apotheken meistern. Damit die Apotheken mit Defekturen aushelfen können, sollen die Vorgaben des Arzneimittelgesetzes kurzfristig gelockert werden. Keiner thematisiert jedoch, wie die Apotheken das machen sollen. Durch die ohnehin bestehende Personalnot gepaart mit hohem Krankenstand und immensem Arbeitsaufwand durch Engpässe und die aktuelle Infektionswelle kommt die große Mehrheit Apotheken ohnehin schon auf dem Zahnfleisch daher. Zudem sollte man auch über Geld reden. Denn eine solche Defekturinitiative muss auf jeden Fall auskömmlich sein. Die lange etablierte Querfinanzierung im Rezepturbereich hat nämlich ausgedient. Schließlich müssen die Mittel dafür irgendwoher kommen und das tun sie aktuell nicht. Vom Risiko, dass die Apotheken auf ihrer Ware sitzen bleiben, wenn es wieder Fertigarzneimittel gibt, wollen wir gar nicht reden. 
Die aktuellen „Lösungsvorschläge“ für das Engpassproblem zeigen mal wieder, dass an die Apotheken vor allem dann gedacht wird, wenn man ihre Hilfe braucht. Dass sie dadurch aber möglicherweise irgendwann einfach nicht mehr helfen können, soweit denkt offenbar niemand.
 

Fotos: via / IMAGO / STL

 

Interview mit den via-Vorständen Gräfe-Bub und Lauterbach

„Die Apotheken laufen auf der letzten Rille“

Die überbordende Bürokratie killt die Apotheken – davon sind Ann-Katrin Gräfe-Bub und Arndt Lauterbach, Vorstände des Verbands innovativer Apotheken (via), überzeugt. Mithilfe der Ergebnisse ihrer jetzt veröffentlichten Bürokratie-Studie wollen sie die Politik auf die untragbaren Zustände in den Betrieben aufmerksam machen – vor allem darauf, was der Irrsinn letztlich kostet. Im Gespräch mit der DAZ erläutern sie ihre Motivation, die Studie aufzusetzen, und wie sie die Ergebnisse nun den Abgeordneten in Berlin nahebringen wollen. Hier lesen Sie mehr!

Foto: Claudio Divizia / AdobeStock

 

DAZ-Adventsrätsel – Tag 21

Zum Sterben schön

Heutzutage ist die Belastung mit Blei aus der Umwelt, etwa aus dem Boden oder der Luft, sehr gering. In früheren Zeiten wurde das Schwermetall ausgiebig eingesetzt, da die Gefahr einer Bleivergiftung noch nicht bekannt war. Wir blicken heute in die Geschichte und es gibt einige Beispiele, wie nützlich Blei war - aber auch wie giftig. Hier kommen sie zu Tag 21 unseres Adventsrätsels.
 

Foto: DAZ / Schelbert

 

Meistgelesen

50 Cent Aufwandspauschale für Apotheken bei Engpässen

 Für versorgungskritische Arzneimittel sollen die in der Pandemie erleichterten Austauschregelungen verstetigt werden, es soll eine neue Aufwandspauschale für Apotheken kommen und für bestimmte Kinderarzneimittel sollen die Festbeträge aufgehoben werden. Das sind nur drei der geplanten Maßnahmen, mit denen das Bundesgesundheitsministerium nun den Liefer- und Versorgungsengpässen den Kampf ansagt. Das interessierte besonders viele DAZ-Leser:innen.

 

Themen am Morgen

Die „Ruhrbarone“ berichten hintergründig über die Ursachen der Arzneimittelknappheit.

Der AOK-Bundesverband beklagt Millionen-Schäden durch Fehlverhalten im Gesundheitswesen.  

 

Das war „Wissen vor 8“ an diesem Morgen.
Starten Sie gut in den neuen Tag. Morgen lesen wir uns wieder, wenn Sie mögen.
 

Julia Borsch
Apothekerin, Chefredakteurin DAZ

Und wie immer gilt: Anregungen, Kritik und Themenwünsche gern per Mail an uns.

 

15. Januar 2023 bis 20. Januar 2023

pharmacon 2023 »

4. Februar – Würzburg/online

24. Würzburger wissenschaftliche Winterfortbildung (WwW) für Apotheker »

 

25. Februar – Bonn

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