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Veröffentliche Artikel von Dr. Thomas Müller-Bohn (tmb)
Treffen Orphan Drugs wirklich die nötigsten Indikationen?
Ein Team des IQWiG hat eine Studie zum Dauerthema Orphan Drugs publiziert. Demnach schnitten Arzneimittel gegen seltene onkologische Erkrankungen in den regulären Bewertungsverfahren schlechter als bei anderen Indikationen ab. Zudem habe es in der Onkologie auffällig viele Fragestellungen gegeben, zu denen bereits Therapien existieren. Daher seien Anreize nötig, um die Forschung mehr auf die bisher nicht behandelbaren Erkrankungen auszurichten.
Auf falschem Kurs
Bei den wirtschaftlichen Betrachtungen zu den Apotheken im Jahr 2024 sind zwei Ebenen zu unterscheiden: erstens die ungünstige wirtschaftliche Entwicklung der Apotheken und zweitens die Pläne zum künftigen Umgang mit dieser Herausforderung, insbesondere die Reformideen von Minister Lauterbach und die Reaktionen darauf.
Handelsblatt berichtet über Versorgungswerk Schleswig-Holstein
„Versorgungswerk schreibt Verluste: Apotheker in SH bangen um ihre Rente“ – diese Schlagzeile aus den Kieler Nachrichten hatte im Oktober Apotheker*innen in Schleswig-Holstein in Aufruhr versetzt. Hintergrund des Berichtes war, dass das Versorgungswerk außerplanmäßig 54,9 Millionen Euro aufgrund von riskanten Immobilieninvestments abschreiben musste. Nun berichtet das Handelsblatt über die Geschichte.
Apothekensystem komplett umgekehrt
Ein kürzeres Studium sowie mehr Markt und weniger Honorar für die Apotheken sind die wesentlichen Vorschläge in einem Beitrag des AOK-Magazins „Gesundheit und Gesellschaft“. Dies zeigt, dass die Autoren offenbar ein ganz anderes Konzept von Apotheken verfolgen, erläutert DAZ-Redakteur Thomas Müller-Bohn in einem Kommentar.
Guter Trend beim Rx-Absatz offenbar gebrochen
Für den November verzeichnen die Daten des Apothekenpanels von Insight Health Rückgänge im Absatz der Vor-Ort-Apotheken. Der günstige Trend der steigenden Rx-Absätze ist offenbar gebrochen. Durch das gute erste Halbjahr ist bis Ende November noch ein Zuwachs des kumulierten Rx-Absatzes von 3,3 Prozent gegenüber 2023 verblieben. Der OTC-Absatz in den Vor-Ort-Apotheken war in allen Novemberwochen jeweils um mindestens 4 Prozent geringer als im Vorjahr.
Pudimat: Ämtertausch im Laufe des Jahres 2025 und Mahnung zur KI
Im Laufe des kommenden Jahres möchte Axel Pudimat, der Vorsitzende des Apothekerverbandes Mecklenburg-Vorpommern, sein Amt mit einem seiner Stellvertreter, Markus Oelze, tauschen. Unterdessen mahnt Pudimat, die Leistungen und die mögliche künftige Bedeutung der KI keinesfalls zu unterschätzen. Es sei fraglich, ob der Mensch langfristig immer das letzte Wort haben werde.
Weiter Warten auf die Off-label-Liste und auf viele Studien
Der dritte Long-COVID-Kongress des Ärzte- und Ärztinnenverbandes fand am 25. November statt, diesmal in Berlin und teilweise auch wieder online. Er bot viele Informationen zum Stand der Forschung und zur Versorgung der Patienten, die dringend erwartete Liste mit Off-label-Arzneimitteln, die für die Anwendung bei Long-COVID erstattet werden sollen, lässt aber viel länger auf sich warten als gedacht.
Kuck: Die beste Zeit, sich für die Apotheken einzusetzen
Der Noweda-Vorstandsvorsitzende Dr. Michael Kuck sieht den Wahlkampf als beste Zeit, um politisch für die Apotheken einzutreten. Bei der Generalversammlung am Samstag berichtete er über ein erneut erfolgreiches Geschäftsjahr des genossenschaftlichen Großhändlers und den Einsatz der Noweda für die Apotheken. Für 2025 kündigte er an, die Noweda werde für ihre Mitglieder die CardLink-Grundgebühren übernehmen. Außerdem werde die Noweda ihre Eigenmarken in eine Tochtergesellschaft einbringen und die Anteile daran auf die Mitglieder übertragen.
Deutlich mehr Jahresüberschuss trotz schwächerer Handelsmarge
Die genossenschaftliche Großhandelsgruppe Noweda steigerte im Geschäftsjahr 2023/2024 ihren Umsatz um 5,0 Prozent auf 9,9 Milliarden Euro. Wegen der margenschwachen Hochpreiser wuchs der Rohertrag zwar unterproportional, aber der Jahresüberschuss stieg deutlich auf 58,7 Millionen Euro - nach 44,2 Millionen Euro im Vorjahr. Bei der Noweda-Generalversammlung am Samstag dürfte diese Zahl gut ankommen.
Apothekerkammer Schleswig-Holstein dynamisiert Beiträge
Die weitreichendsten Beschlüsse bei der Kammerversammlung der Apothekerkammer Schleswig-Holstein am Mittwoch betrafen die Beiträge und wurden ohne Gegenstimmen gefasst. Die Kammer, die als einzige Apothekerkammer in Deutschland einheitliche Beiträge von Apothekeninhabern erhebt, führt ab 2025 eine Dynamisierung der Beiträge anhand der Grundlohnsumme und des Verbraucherpreisindex ein. Außerdem ging es natürlich um die Berufspolitik.
Zwischen Sorge und Vertrauen
Die Apothekerversorgung Schleswig-Holstein hatte im Sommer mit Abschreibungen für Kapitalanlagen in Höhe von über 50 Millionen Euro für Verunsicherung gesorgt. Bei der Kammerversammlung am Mittwoch gab es ein Update. Demnach ist die Umstrukturierung der Bilanz auf einem guten Weg, aber viele Einzelheiten zum Umgang mit den problematischen Anlagen sind noch offen. Angesichts besorgter Stimmen aus dem Kreis der Mitglieder warben die Beteiligten für Vertrauen in die weitere Bearbeitung und gaben sich zuversichtlich.
Kreativität gefragt, aber nicht honoriert
Die Apotheken tragen die Mühen bei der Umsetzung von Digitalisierungsprojekten, beispielsweise beim E-Rezept, aber die finanzielle Anerkennung dafür fehlt. Dies kritisierte der Vorsitzende des Apothekerverbandes Schleswig-Holstein, Hans-Peter Lund, bei der Mitgliederversammlung am Samstag. Verbandsgeschäftsführer Georg Zwenke berichtete über gute Aussichten für den Sichtbezug und Neuigkeiten zum Hilfsmittel-Clearing im Land.
Neues Spiel, neues Glück und hoffentlich Soforthilfe
Nach dem Ende der Ampel-Regierung sieht der DAV-Vorsitzende Dr. Hans-Peter Hubmann die Politiker in einer gelösten Aufbruchstimmung. Für die Apotheken erklärte er: „Mit neuem Mut und mit guter Gelassenheit gehen wir voran.“ Direkt nach dem Amtsantritt einer neuen Regierung müssten die Apotheken eine Soforthilfe einfordern. Insgesamt gab sich Hubmann in einer Lagebeschreibung am Samstag zuversichtlich.
Rx-Absatzplus schmilzt langsam ab
Der im Laufe des Jahres entstandene Zuwachs beim Rx-Absatz der Vor-Ort-Apotheken ist bis Anfang November auf 3,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zusammengeschmolzen. Beim OTC-Absatz führen Zuwächse in der ersten Oktoberhälfte und Rückgänge in der zweiten Monatshälfte zusammengenommen zur Fortsetzung der langandauernden Stagnation. Dies alles ergibt sich aus den jüngsten Daten des Apothekenpanels von Insight Health für die Vor-Ort-Apotheken.
Mecklenburg-Vorpommern will Notdienste ab 2026 über Geodaten verteilen
Auch die Apothekerkammer Mecklenburg-Vorpommern hat die Weichen für eine geodatenbasierte Notdienstverteilung gestellt. Sie soll 2026 eingeführt werden. Durch die vielen Teilnotdienste im Land ist diese Aufgabe komplexer als anderswo, aber auch hier werden Entlastung und Flexibilität erwartet. Weitere Themen bei der Kammerversammlung am Mittwoch waren eine neue Stelle für die Nachwuchssuche und die künftige Beitragsgestaltung.
Die Arzneimittelversorgung zukunftsfähig machen
Beim Apothekertag Mecklenburg-Vorpommern gab es Impulse zur Arzneimittelversorgung aus pharmazeutischer, medizinischer und ethischer Sicht – aber ohne politische Mandatsträger. Medizin-Ethiker Prof. Maio betonte die zentrale Bedeutung der Apotheken für die Versorgung und die Adhärenz der Patienten in Zeiten der bewussten Verknappung von Gesundheitsleistungen. Weitere Aspekte waren Lieferengpässe und die Arzneimitteltherapiesicherheit.
Geodatenbasierte Notdienstverteilung: Wie sie funktioniert und was sie bringt
Die Apotheken werden immer weniger, aber sie müssen weiterhin die Notdienstversorgung gewährleisten. Um die Notdienste möglichst effektiv zu verteilen, setzen immer mehr Apothekerkammern Algorithmen auf der Grundlage von Geodaten ein. Im Jahr 2025 werden Baden-Württemberg, Bayern und Hamburg hinzukommen. Wie funktioniert eine solche Verteilung? Was bringt sie? Und wie wird sie gesteuert?
Apothekenabsätze und -umsätze: Stabilisierung im September
Nach Signalen der Schwäche von Ende August zeigen die jüngsten Marktdaten des Apothekenpanels von Insight Health für die Vor-Ort-Apotheken eine Stabilisierung im September. Die Rx-Absätze sind weiterhin höher als im Vorjahr, aber der Anstieg ist nicht mehr so groß wie im ersten Halbjahr 2024. Immerhin ist der günstige Trend im Rx-Bereich noch nicht gebrochen.
Start-up präsentiert Arzneistoffkandidat gegen chronisches Erschöpfungssyndrom
Das Start-up-Unternehmen Mitodicure hat einen Arzneistoffkandidaten gegen das chronische Erschöpfungssyndrom präsentiert, der noch vor der klinischen Prüfungsphase I steht. Das Projekt stützt sich auf einen Pathomechanismus, der viele bekannte Befunde zu einem Kreislauf der Schädigung verknüpft. Damit eröffnet sich eine Perspektive für eine kausale Therapie dieser schwersten Form von Post-Covid. Doch trotz der Aussicht auf eine Sprunginnovation fehlt derzeit Geld für die weitere Entwicklung.
„Mehr Apotheke wagen“ trotz Personalmangels?
Bundesgesundheitsminister Lauterbach hält die Apotheken für reformbedürftig und übersieht offenbar ihre Leistungen. Außerdem verweist er auf Grenzen für die Apotheken durch den Personalmangel. Die Apothekerschaft will dagegen sogar „mehr Apotheke wagen“. Wie sich dieser Widerspruch auflösen lässt und „mehr Apotheke wagen“ gelingen kann, erläutert DAZ-Redakteur Thomas Müller-Bohn in einem Kommentar.
„Apotheken ohne Apotheker“ widersprechen dem juristischen Konzept der Kohärenz
ABDA-Hauptgeschäftsführer Dr. Sebastian Schmitz bereicherte in seinem Geschäftsbericht die Diskussion über die geplante Apotheken-Reform um einen wichtigen juristischen Aspekt. Demnach würden die viel diskutierten „Apotheken ohne Apotheker“ der Kohärenz gesetzlicher Regeln widersprechen und damit das System erodieren lassen. Regelungen zur Apotheke könnten sich nicht einerseits auf die Qualifikation des Apothekerberufes stützen, wenn andererseits zeitweise auf die Anwesenheit von Apothekerinnen oder Apothekern verzichtet werde.
Kritik an der Politik und viel Mühe mit dem E-Rezept
Bei der Mitgliederversammlung des Norddeutschen Apothekenrechenzentrums am Samstag wurde die Ertragslage für alle Firmenteile des Rechenzentrums als „außerordentlich gut“ beschrieben. Im Mittelpunkt der Arbeit steht das E-Rezept, das für Apotheken und Rechenzentren weiter viele Herausforderungen bietet, insbesondere bei Aufbewahrungsfristen und Retaxationen.
Alltagsarbeit und wenig Potenzial für Debatten
In den Anträgen zum Deutschen Apothekertag 2024 geht es vor allem um bekannte berufspolitische Forderungen, Reaktionen auf die Pläne zur Apotheken-Reform und Konsequenzen aus Alltagsproblemen der Apotheken. Visionen sind kaum zu erkennen, aber einige Anträge könnten zum Anlass für konstruktive Grundsatzdebatten werden. Welcher Antrag zum Deutschen Apothekertag 2024 hat dafür Potenzial?
Hilfstaxe: Auf die Einkaufspreise kommt es an
Die Kündigung der Hilfstaxe war konsequent, weil alle Regelungen an steigende Preise angepasst werden müssen. Die Apotheken haben dabei zwar eine gute Position, aber ein neuer Streit über die Auslegung der Arzneimittelpreisverordnung führt zu Retaxationen. DAZ-Redakteur Dr. Thomas Müller-Bohn fürchtet, dass dabei das eigentliche Ziel aus dem Blickfeld geraten kann und begründet dies in einem Kommentar.
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