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Veröffentliche Artikel von Peter Ditzel (diz)
Mein liebes Tagebuch
Wo bleiben eigentlich die Ideen, Vorschläge, Konzeptpapiere aus dem Berliner Apothekerhaus, die auflisten, mit welchen Forderungen man auf eine neue Bundesregierung zugehen wird? Wie könnten Ideen und Konzepte für ein zukünftiges Honorierungssystem aussehen? Oder bleibt es nur bei der Forderung nach einer ersten Soforthilfe für Apotheken? Und überhaupt, was hat die Apothekerschaft der Gesellschaft anzubieten? Ein Weiter-So wird nicht reichen. Vor dem Hintergrund von KI und Digitalisierung müssen wir zeigen, warum es auch in Zukunft nicht ohne Apotheke, nicht ohne Apothekerinnen und Apotheker geht. Die pharmazeutischen Dienstleistungen könnten hier auch noch genannt werden. Und was ist mit der elektronischen Patientenakte? Sie schwächelt, zumindest auf Seiten der Sicherheit. Vielleicht doch lieber einen Leitzordner im Schrank? Auf alle Fälle: ein gutes neues Jahr für alle!
Mein liebes Tagebuch
Wo bleiben eigentlich die Ideen, Vorschläge, Konzeptpapiere aus dem Berliner Apothekerhaus, die auflisten, mit welchen Forderungen man auf eine neue Bundesregierung zugehen wird? Wie könnten Ideen und Konzepte für ein zukünftiges Honorierungssystem aussehen? Oder bleibt es nur bei der Forderung nach einer ersten Soforthilfe für Apotheken? Und überhaupt, was hat die Apothekerschaft der Gesellschaft anzubieten? Ein Weiter-So wird nicht reichen. Vor dem Hintergrund von KI und Digitalisierung müssen wir zeigen, warum es auch in Zukunft nicht ohne Apotheke, nicht ohne Apothekerinnen und Apotheker geht. Die pharmazeutischen Dienstleistungen könnten hier auch noch genannt werden. Und was ist mit der elektronischen Patientenakte? Sie schwächelt, zumindest auf Seiten der Sicherheit. Vielleicht doch lieber einen Leitzordner im Schrank? Auf alle Fälle: ein gutes neues Jahr für alle!
Mein liebes Tagebuch
Der Countdown läuft. 2024 geht zu Ende, ein neues Jahr steht vor der Tür. Die Rückblicke zeigen: Es gehört nicht unbedingt zu den besten. Wir können manches in der Rückschau verklären, aber so richtig gut wird’s nicht. Also nehmen wir das Neue mit Zuversicht, lasst uns was draus machen! Es gibt Chancen. Zwar sind da einige Wenns und Abers zu klären, aber wo ein Wille, da ein Weg. Drücken wir die Reset-Knöpfe in der Apotheken- und Bundespolitik und hoffen, dass alle bereit sind, es besser zu machen. Ein Weiter-so oder Aufgeben sind keine Alternativen. Auf ein gutes, ein besseres neues Jahr!
Mein liebes Tagebuch
Glaubt man den Wahlprogrammen von CDU/CSU, SPD und FDP, sollen die Apotheken gestärkt werden, man will ihnen eine Zukunft geben. Sätze, die wir so oder ähnlich schon mehrfach gelesen haben, Formulierungen, die dehnbar sind wie Kautschuk. Was letztlich realisiert wird, bleibt die große Überraschung fürs neue Jahr. Drei Ökonomen breiten derweil ihre putzigen Ideen im AOK-Magazin aus, wie sie sich die Apothekenwelt vorstellen: drei Jahre Ausbildung zum Bachelor reichen, ein marktgerechtes Fixum sei genug, ein variabler Anteil nicht notwendig, da keine Lagerkosten anfielen oder teure Produkte vorfinanziert werden müssten. Es ist ein AOK-Weihnachtsmärchen, das drolliger nicht geht. Und die dm-Dromarktkette will bald „freiverkäufliche“ Arzneimittel online aus Tschechien liefern. Als ob das Jahr nicht schon turbulent genug war. Wir schalten mal ab, so weit es überhaupt noch geht: Frohe Weihnachten!
Mein liebes Tagebuch
Es war der Donnerschlag der Woche, nein, der bisherigen ABDA-Geschichte: Die ABDA-Mitgliederversammlung versagt der siegessicher angetretenen amtierenden Präsidentin ihre Zustimmung mit 52:48 Prozent – einen Gegenkandidaten, eine Gegenkandidatin gibt es nicht. Immerhin, da funktioniert die Demokratie noch – die Mehrheit ist, warum auch immer, mit Overwiening nicht zufrieden und wählt sie ab: Gestern noch Blumen, heute die rote Karte. Bei der ABDA-Satzungsänderung mit der Entmachtung des Apothekertags konnten sich die Gegner dagegen nicht durchsetzen: Die Beschlüsse des Apothekerparlaments bleiben zahnlos, zumindest für die nächsten beiden Jahren, das letzte Wort hat die Mitgliederversammlung. Was ist los mit der ABDA, hat das Konstrukt aus Kammern und Verbänden überhaupt noch eine reelle Zukunft? Oder ist die ABDA ein Auslaufmodell? Ist das jetzt der Anfang vom Ende – angesichts eines zunehmenden Apothekensterbens?
Mein liebes Tagebuch
Die „Enthüllung“ zum Jahresende: Hauptversammlungen auf Apothekertagen waren noch nie demokratisch legitimiert. Apothekertage waren schon immer entmachtet. Egal wie die Delegierten auch entschieden, das letzte Wort hatte immer die ABDA. Denn es ist die ABDA-Mitgliederversammlung, die übers Geld entscheidet und damit über Beschlüsse, denn: „Finden Sie mal einen Beschluss, der kein Geld kostet!“ sagt fromm und frei die Präsidentin. Mein liebes Tagebuch, nicht ho ho ho, sondern ha ha ha, welches absurde Theater haben wir da jährlich mitgemacht? Wir dachten, dass die Apothekerschaft zumindest ein bisschen demokratisch eingebunden ist! Stattdessen werden alte Zöpfe noch stärker geflochten statt mehr Demokratie zu wagen. Und das alles soll noch den Nachwuchs motivieren, sich berufspolitisch zu engagieren? Da stellt sich die Frage, ob ein Konstrukt wie die ABDA noch lange überleben kann. Die Apotheken sterben zuerst, und dann…
Mein liebes Tagebuch
Beim demokratischen Verständnis scheint es in manchen Standesvertretungen der Apothekerschaft zu knirschen: Die ABDA-Mitgliederversammlung ist wild entschlossen, das „Apothekerparlament“ entmachten, in einer Kammer wird sogar die Presse von Kammerversammlungen ausgeschlossen. Ist das etwa ein Ableger des Zeitgeistes, der sich da breit macht? Und warum läuft es noch immer nicht rund mit der Kommunikation? Zum Beispiel zur Zukunft der Apotheke? Wie stellt sich unsere Standesvertretung den zukünftigen Platz der Apotheke im Gesundheitswesen vor und wie kann man diese Stellung kräftigen? Konzepte, die es bereits geben soll, gehen nicht öffentlich, man hört nur Fragmente wie z. B. irgendwas von mehr Prävention und irgendeine Rolle der Apotheken in der Primärversorgung. Wäre schön, wenn darüber mal coram publico diskutiert würde, bevor prinzipiell gute Ansätze zerredet werden.
Mein liebes Tagebuch
Die Entmachtung der Hauptversammlung des Apothekertags wird kommen, so das Echo aus den Kammern. Denn, mal ehrlich, diese „Macht“ zur Mitsprache habe es doch nie gegeben: Viele Beschlüsse seien bisher in Ausschüsse verwiesen worden und dort „im Sande verlaufen“, heißt es nun ganz offen. Schauen wir in die Zukunft, nach dem Ampel-Aus „gehen wir mit neuem Mut und mit guter Gelassenheit voran“, sagt Verbandschef Hubmann, „neues Spiel, neues Glück“. Wo nimmt er nur diese Zuversicht her? Er weiß schon vor der Wahl, wer an der Spitze des Apothekerverbands stehen wird. Und ja, die Apotheken brauchen eine Soforthilfe. Aber derweil werden erstmal viele Kammern ihre Beiträge ordentlich erhöhen, man braucht Geld fürs ZL und überhaupt. Und Zukunftskonzepte von der ABDA gibt’s obendrauf: Apothekers in der Primärversorgung und Prävention. Und woher kommen Personal und Geld?
Mein liebes Tagebuch
Der schönste Satz der Woche: „Es wird nie wieder so, wie es mal war“, sagte Claudia Korf, ABDA-Geschäftsführerin Ökonomie. Moment, das heißt nicht, dass alles schlechter wird. Es gibt doch Hoffnungen – auf eine neue Regierung mit anderen Farben. Wobei, Neuwahlen sind keine Garantie für bessere politische Lösungen. Heute noch wollten eine gelbe und zwei schwarze Parteien das Apothekenhonorar erhöhen, morgen haben sie das vielleicht schon vergessen. Macht nichts, die ABDA konzentriert sich bereits auf andere Stellschrauben, heißt es, z. B. auf mehr Geld für Botendienste und Rezepturen. Und es gebe neue Zukunftskonzepte: Apotheken machen mehr Primärversorgung und Prävention. Und die Honorarerhöhung bleibt auf der Strecke? Ja, sagt der Hamburger Apothekenvereins-Chef Graue: Die Honorarerhöhung bleibt ein Wunschgebilde. Derweil lacht der TV-Moderator (der die Shop Apotheke so liebt) noch immer in der Versandhaus-Werbung, obwohl sie ein Gericht bereits verboten hat – und er lockt Rezept-Einlöser über Cardlink nach Holland.
Mein liebes Tagebuch
Endlich, das Ampel-Desaster ist zu Ende. Die Wetten, wann und wie sich die neue Regierung bildet, laufen. Die Hoffnung auf einen neuen Bundesgesundheitsminister (m/w/d) keimt auf, aber wer weiß. Sollte die Union ihre Chance nutzen: Wir Apothekers werden sie beim Wort nehmen – die Apotheken brauchen eine deutliche finanzielle Unterstützung. Und es muss sich rasch was tun, bevor noch mehr Apotheken für immer schließen. Derzeit gibt es nur noch rund 17.100 Apotheken. Dabei haben Apotheken noch so viel mehr Potenzial und könnten helfen, Kosten im Gesundheitswesen zu sparen. Die Politik muss sie nur lassen!
Mein liebes Tagebuch
Apotheke und Großhandel – da kommt nix dazwischen. Oder doch? Da gibt’s doch noch den Direktbezug, der beiden nicht wirklich gefällt. Und noch ein paar Knackpunkte: auf der einen Seite die mangelnde Lieferfähigkeit und intransparente Rechnungen, auf der anderen Seite die Skonti (die es vielleicht doch wieder geben darf). Apothekers und ABDA – Wahlen stehen an. Aber wählen darf die Basis nichts, das macht die ABDA-Mitgliederversammlung. Und man kann sogar Prophet spielen, wie’s ausgeht, das Risiko bei der Vorhersage daneben zu liegen ist arg gering. Schauen wir in die digitale Zukunft: Die elektronische Patientenakte kommt. Was bringt sie? Mehr Transparenz. Kaum, der Patient kann sie annehmen oder ablehnen. Und er bestimmt, was wer wieviel speichern und lesen darf: von Transparenz keine Spur, sondern eher ein geheimes Kästchen, in der jetzigen Ausgestaltung fast ohne Wert.
Mein liebes Tagebuch
Unglaublich, aber wahr: Die AOK sieht keine Hinweise auf Lieferengpässe! Realitätsferne? Ignoranz? Weltfremd? Oder einfach nur frech? Und es hagelt Retaxationen, weil Apotheken bei Rezepturen den Packungspreis ansetzen – Einsprüche der Apotheken lehnen die Kassen ab. Und nun? Apothekerverbände arbeiten bereits an einer Strategie. Nichts Neues von der Apothekenreform – oder doch? Vielleicht wird auch die Skonto-Regelung herausgeschnitten und vorab in Kraft gesetzt? Ein großes Vielleicht. Die einzig gute Nachricht in dieser Woche: Die pharmazeutischen Dienstleistungen (pDL) haben Bestand. GKV-Spitzenverband und KV Hessen konnten mit ihren Klagen dagegen nichts ausrichten. Also, lasst uns, wenn immer möglich, pDL machen. Und überhaupt: Bitte mit mehr Selbstbewusstsein auftreten, meint MdB Matthias Mieves (SPD), auch gegenüber den Kassen. Er hat Recht.
Mein liebes Tagebuch
Während Lauterbach so tut, als komme seine Apothekenreform bald, wird sie bereits auf höchster Ebene zerpflückt: Mehrere apothekenrelevante Regelungen (zu Impfungen, zu Apo-Ident, zur Heimversorgung) werden herausgenommen und vermutlich schon bald mit dem Gesetz zur Stärkung der Öffentlichen Gesundheit veröffentlicht. So kann’s gehen. Apropos Heimversorgung: Warum ärgert die ABDA die heimversorgenden Apotheken? Die Berufsvertretung möchte nicht, dass e-Rezepte für Heimbewohner vom Arzt direkt an die Apotheke gehen, auch wenn der Heimbewohner zustimmt. Obwohl diesen direkten Weg selbst der Gesetzgeber will, stellt sich die ABDA quer. Frage: Wen vertritt die ABDA eigentlich? Und während Lauterbach noch immer nicht weiß, was Telemedizin und Telepharmazie ist, fehlt in seinem Haus das Geld für die Umsetzung des elektronischen BtM-Rezepts: Es kommt vorerst auch weiterhin als Papier daher. Und für die SPD-Abgeordnete Stamm-Fiebig sind Abgabeautomaten kein Teufelszeug; sie will lieber darüber diskutieren, ob man in Apotheken immer einen Approbierten braucht. Mein liebes Tagebuch, solche sozialen Demokraten braucht kein Land.
Mein liebes Tagebuch
Ein Apothekertag im Tief. Lauterbachs Wille: Ohne PTA-Filialen keine Honorarreform. Lauterbachs Credo: „Es ist eigentlich die Reform, die Sie sich immer gewünscht haben!" Lauterbachs Apobild: „Die Digitalisierung wird auch in den Apotheken ankommen“. Und im Apothekenwesen sieht er „ein nicht funktionierendes System“, deswegen gibt’s nicht mehr Honorar. Die Reaktionen aus der ABDA-Spitze: „Dieses Spiel spielen wir nicht mit!“ (DAV-Chef Hubmann), „statt weniger, mehr Apotheke wagen!“ (ABDA-Präsidentin Overwiening) und bei der apothekerlosen Apotheke gebe es juristische Widersprüche (ABDA-Hauptgeschäftsführer Schmitz). Alles gut gedacht. Aber wie kann’s da weiter gehen? Warten auf die nächste Regierung ohne KL? Oder Kopf hoch und einfach an die Zukunft glauben? Endlich gemeinsam mit der Ärzteschaft mehr Prävention aus der Apotheke? Vielleicht, aber ohne Honorarerhöhung geht’s Apothekensterben weiter, die Apothekerstimmung im Land ist im Tief. Dazu noch das Hausgemachte der ABDA: die Entmachtung des Apothekerparlaments und keine Lust auf mehr Transparenz, z. B. bei den Ausschussberatungen zu den Anträgen. Warten auf die Götterdämmerung?
„Mehr Apotheke wagen!“
Pessimismus liegt ihr nicht: ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening baut auf den Zusammenhalt in der Apothekerschaft, dieser Weg werde zum Erfolg führen. Denn wer Politik gegen die Apotheke macht, macht Politik gegen die Menschen. Statt Apotheken ohne Apotheker zuzulassen, wie Lauterbach es plant, sollte die Regierung mehr Apotheke wagen. Pläne dafür gibt es. Und sie will diese auch in Zukunft begleiten: Für eine weitere Amtszeit als ABDA-Präsidentin ist sie bereit.
„Das Spiel spielen wir nicht mit!“
„Die mit dem Apothekenreformgesetz genannten Maßnahmen ergeben einen toxischen Mix, der die wirtschaftliche Lage der Apotheke noch weiter verschlechtern und die Personalknappheit verschärfen würde“, machte Hans-Peter Hubmann, Vorsitzender des Deutschen Apothekerverbands, in seiner Eröffnungsrede zur Expopharm deutlich. Die Apotheken brauchen dringend eine finanzielle Soforthilfe, es sei genug Geld im System. Und sie könnten noch mehr leisten, wenn es ihnen wirtschaftlich besser ginge.
So negativ wie noch nie
Rund zwei Drittel der deutschen Apothekerinnen und Apotheker gehen von einer schlechteren Entwicklung ihrer eigenen Apotheke in den nächsten zwei bis drei Jahren aus, so eine repräsentative Umfrage, die von der ABDA in Auftrag gegeben wurde. Auf der Pressekonferenz zum Deutschen Apothekertag forderte ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening die Bundesregierung erneut auf, die immer rasantere Ausdünnung der Apothekenlandschaft und die Lieferengpass-Krise zu stoppen. Und sie wiederholte ihr Nein zur geplanten Apotheke ohne Apotheker, „koste es was es wolle“.
Mein liebes Tagebuch
Wer will eigentlich noch die Apothekenreform von Lauterbach? Nur Lauterbach. Und vielleicht noch die Krankenkassen. Ansonsten steht im Land mittlerweile eine große Front an Landes- und Bundespolitikern, die von diesem Gesetzentwurf in der jetzigen Form nichts, aber auch gar nichts halten. Alle Gesundheitspolitikerinnen und -politiker, die in den vergangenen Wochen und Monaten Apotheken besucht haben (und das waren viele!), um sich vor Ort ein Bild von der Lage zu machen, sind sich einig: Apotheken ohne Apotheker geht gar nicht. Und ja, die Apotheken brauchen eine finanzielle Unterstützung. Selbst aus der SPD kommt Widerstand. Also, wann kommt der Reset? Jetzt kommt erst mal Cardlink. Mehr als ein Drittel der Apotheken ist schon dabei. Aber leider noch nicht bei den pDL, da könnten es noch einige mehr werden. Ebenso bei den Kammerwahlen. Vielleicht sind die jüngeren Apothekers dafür zu begeistern.
Mein liebes Tagebuch
Der Widerstand gegen die Apothekenreform von Lauterbach ist unübersehbar: Gesundheitsminister aller Länder, auch von SPD-geführten, wollen keine Apotheken ohne Apotheker. Proteste, Medienberichte, eine große Online-Petition machen Druck. Und die ABDA startet ihre emotionale Kampagne. Ob der Gesetzentwurf im September ins Kabinett kommt – alles offen. Auch NRW-Gesundheitsminister Laumann (CDU) lehnt Lauterbachs Machwerk ab. Er bietet der Apothekerschaft an, gemeinsam die Apotheke der Zukunft zu entwickeln. Machen! Und was wird mit den pharmazeutischen Dienstleistungen? Die Ersatzkassen wollen die Millionen des Honorartopfs auflösen und fordern die pDL-Direktabrechnung mit den Kassen. Da droht Ungemach. Und ja, das E-Rezept gibt’s endlich auch in Vor-Ort-Apos per Cardlink. Und über Kassen-Apps.
Mein liebes Tagebuch
Proteste bringen was! Die Demos in Sachsen und Thüringen haben gezeigt: Hochrangige Landespolitiker bekennen sich zur Apotheke vor Ort, zur Apotheke mit Apothekerinnen und Apothekern. Sogar Sachsens SPD-Gesundheitsministerin Petra Köpping stellt sich gegen Lauterbach und seine Aporeform. Wenn das mal kein Erfolg der Proteste ist! Ein großer Dank an alle Demo-Teilnehmenden, die in Erfurt und Dresden trotz Hitze dabei waren. Apothekertage – sie bringen In Zukunft wohl nichts mehr: Denn die Hauptversammlung, liebevoll Apothekerparlament genannt, wird ab nächstes Jahr entmachtet. Die Apothekertagsbeschlüsse des Parlaments sind für die ABDA und ihre Gremien dann nicht mehr bindend, nur Vorschläge. Unliebsame Beschlüsse der Delegierten landen in der Rundablage P. Die ABDA erteilt sich freie Hand. Demokratie quo vadis?
Apotheken-Umbau im Untergrund
Mehr Prävention und Dienstleistungen, gestiegene Ansprüche der Kundschaft und nicht zuletzt Auswirkungen der Corona-Zeit waren für Apotheker Roman Götz und Marcel Becker die Auslöser, um die Dr. Beckers Central-Apotheke umzugestalten. Die besondere Herausforderung dabei: Es ist eine unterirdisch gelegene Apotheke, am Eingang zu den hochfrequentierten Stachus-Passagen in München. Im August 2023 begann der Umbau bei laufendem Betrieb, knapp ein Jahr später hat die Apotheke ein vollkommen anderes, zeitgemäßes Aussehen.
Mein liebes Tagebuch
Es wird enger für Lauterbach und seine Aporeform: Das Kabinett hat sie immer noch nicht beschlossen, Politiker aus den eigenen Reihen lehnen seine Pläne zur Light-Apotheke ab, auch der Sozialverband VdK Deutschland will keine Scheinapotheken, die Apothekers sollen sogar mehr Kompetenzen haben. Überhaupt: Die Gesundheitspolitiker aller Parteien haben bei dieser Reform ein deutliches Störgefühl, sie fordern eine Nachbesserung. Ein erster kleiner Erfolg, so die ABDA, aber man dürfe sich nicht zu früh freuen. Stimmt, die Aporeform ist noch nicht gestoppt. Und die Frage bleibt, ob sich Lauterbach von Störgefühlen, Protesten, Unterschriftslisten und Musterbriefen beeindrucken lässt. Vielleicht sollten wir ihm Formulierungshilfen anbieten, wie sich eine wirklich gute Apothekenreform gestalten ließe.
Mein liebes Tagebuch
Die geplante Reform der Notfallversorgung will Apotheken stärker, aber auch anders einbinden –ein Ansatz, die Nacht- und Notdienste komplett abzuschaffen? Könnte man vielleicht mit Lauterbach diskutieren, wenn man mit ihm überhaupt noch diskutieren kann. Denn Lauterbach sagt offensichtlich schon mal die Unwahrheit, stellt ein Sprecher der Unionsfraktion fest. Und so wäre es wohl richtig, ihm auch mit Protest und Kundgebung zu zeigen, dass seine Apothekenreform eine Mogelpackung ist. Stell dir vor, die Thüringer und Sachsen haben zum Protest geblasen, aber nur wenige Apothekenteams wollen teilnehmen. Frust, Depression, Hoffnungslosigkeit? Wir wissen es nicht. Für alle Apotheken gilt: Holt die SPD-Abgeordneten in die Apotheken und sagt ihnen, was passiert, wenn diese Reform so kommt. Die stellv. SPD-Fraktionsvorsitzende brieft ihre Abgeordneten nämlich mit Halbwahrheiten. Noch ein Thema der Woche: Hochpreiser mit Haken. Apotheken brauchen kürzere Abrechnungsintervalle. Wann spricht der Apothekerverband endlich mit den Kassen und Rechenzentren?
Mein liebes Tagebuch
Die große Gesundheitspolitik hat zwar Sommerpause, aber hinter den Kulissen ist Arbeit angesagt. Guerillataktik. Graswurzelbewegungen. Die Politik an der Basis. Damit erreicht man oft mehr als mit großen lauten Auseinandersetzungen. Abgeordnete, Landesgesundheitsminister und -ministerinnen besuchen Apotheken und machen sich selbst ein Bild von der Lage. Und alle, auch die von der SPD, kommen zu dem Schluss: Die Apotheke braucht eine Honoraranpassung, die Apotheke ist unverzichtbar, die Apotheke geht nur mit Apotheker, mit Apothekerin. Da fragt man sich, wer unterstützt da überhaupt noch die Lauterbachsche Apothekenreform? Lasst uns selbst die Reform überarbeiten und dem Ministerium einen neuen Vorschlag unterbreiten: Eine Apothekenreform, mit der wir leben können. Eine Reform, von der Basis her gedacht.
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