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Alternativmedizin: Regenwald-Pflanzen gegen Krebs?

Über die Boulevardpresse angepriesen, soll in Deutschland ein Kräutertee aus fünf Regenwald-Pflanzen auf den Markt kommen. Versprochen wird Hilfestellung beim Kampf gegen Tumoren aller Art. Die als "additive Biotherapie" bezeichnete Teekur soll pro Monat etwa 500 Mark kosten. Die Zeitschrift "Ärztliche Praxis" ging der Frage nach, ob sich diese Investition lohnt.

Die Rezeptur des "Original Dr. David CoD-Kräutertee" schuf der Wiener Tiermediziner und Regenwaldforscher Dr. Thomas David. Er räumt gegenüber der "Ärztlichen Praxis" ein, daß ihm die Zusammensetzung und Zusammenwirken der Mazerate, die er verwendet, nicht bekannt sei. Doch in Zellkulturen habe die Pflanzenkombination "selektiv malignotoxisch" gewirkt. In Zusammenarbeit mit "Hunderten von Ärzten" habe man knapp 2500 klinisch kontrollierte Einzelfallstudien durchgeführt. Dabei habe die unterstützende Biotherapie mit Regenwaldpflanzen in Kombination mit anderen therapeutischen Maßnahmen bei 84 Prozent aller Befunde zu Stabilisierungen bzw. objektiven Besserungen geführt. Prof. Dr. Gerhard A. Nagel, Wissenschaftlicher Direktor der Freiburger Klinik für Tumorbiologie, bezweifelt dagegen die Aussagen und die Untersuchungen des Regenwaldforschers: Die teure Teekur werde "mit Begriffen angepriesen, die fernab jeglicher üblichen wissenschaftlichen Terminologie" angesiedelt sei. Es liege nahe, daß hier "leider wieder einmal ganz massiv das Geschäft mit der Angst betrieben" werde, vermutet Nagel. Nicht bestreiten wolle er jedoch, daß die Natur noch riesige ungehobene Arzneischätze bergen.

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