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- DAZ 20/1997
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Arzneimittel und Therapie
Infektionskrankheiten: Therapie der Lyme-Borreliose
Therapie: Mittel der Wahl sind Amoxicillin, Doxycyclin, Penicillin und Cephalosporine der dritten Generation. Erythromycin ist weniger gut wirksam und als Reservemedikament zu betrachten. Zum Stellenwert neuerer Makrolidantibiotika und oraler Cephalosporine gibt es noch keine verläßlichen Studien. Die Therapie erfolgt stadium- und symptomabhängig und sollte so früh wie möglich begonnen und ausreichend lange durchgeführt werden, da sich Borrelien nur langsam vermehren und daher von den Antibiotika nur langsam erreicht werden. Patienten mit lokaler Infektion erhalten Doxycyclin oral 2 x 100mg/die (bzw. 2 bis 5mg/kg KG) für 2 bis 4 Wochen, alternativ (Kinder unter 8 Jahren, Doxycyclin-Unverträglichkeit oder auch zur Vermeidung einer Photosensibilisierung) Amoxicillin 3 x 500mg/die (bzw. 50 mg/kg KG). Die gleichen Empfehlungen gelten für das zweite Krankheitsstadium, sofern außer Hautveränderungen keine manifesten Organbeteiligungen erkennbar sind, für die unkomplizierte, erst wenige Wochen oder Monate bestehende Lyme-Arthritis sowie für die Acrodermatitis chronica atrophicans, wobei in diesen Fällen mindestens 4 Wochen behandelt werden sollte. Im übrigen werden bei generalisierter bzw. chronischer Infektion Benzylpenicillin (4 x 5 Mio.E./die), Cefotaxim (3 x 2g/die) oder Ceftriaxon (1 x 2g/die) parenteral eingesetzt. Ceftriaxon besitzt den Vorteil, daß es nur einmal täglich gegeben werden muß, so daß die Therapie auch ambulant durchgeführt werden kann. Bei Kontraindikationen, z.B. Allergien, werden alternativ Doxycyclin oder in Einzelfällen auch Imipinem gegeben. Flankierend kommen symptomatische Maßnahmen zum Einsatz, z. B. Physiotherapie, nichtsteroidale Antirheumatika und Analgetika. Unter dieser Therapie ist die Prognose der Lyme-Borreliose gut. Fast alle Frühstadien heilen folgenlos aus. Im Spätstadium bilden sich die Symptome jedoch häufig nur sehr langsam zurück und anhaltende klinische Erfolge stellen sich erst Wochen oder Monate nach Abschluß der antibiotischen Therapie ein. In manchen Fällen ist eine Wiederholung der Behandlung erforderlich.
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