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Alkoholdelir: Benzos oder Clomethiazol
Grundlegendes Prinzip der Therapie des Alkoholdelirs ist die Sedierung, entweder mit Clomethiazol oder Benzodiazepinen mit mittlerer und langer Halbwertszeit. In sehr schweren Fällen werden dabei bis zu einem Gramm Diazepam pro Tag gegeben. In beiden Fällen ist die Induktion epileptischer Anfälle gering. Die therapeutische Breite der Benzodiazepine liegt zwar etwas höher; dennoch gilt keine der beiden Gruppen als überlegen.
Effektiv: Acamprosat
Für den Alkoholentzug steht seit kurzem mit Acamprosat eine glutamaterge Substanz zur Verfügung, mit der, so Untersuchungsergebnisse an inzwischen über 4000 Patienten, gute Effekte erzielt werden können. In einer plazebokontrollierten Multicenterstudie in Deutschland ergab sich nach einer einjährigen Behandlung ein hochsignifikanter Vorteil im Vergleich zu Plazebo: Die Abstinenzraten lagen bei Acamprosat mit 42% gegenüber 22% deutlich höher. Das Nebenwirkungsprofil der Substanz ist günstig. Am häufigsten treten Durchfallerkrankungen auf.
Alternativen ante portas
Als Alternative ist der Einsatz von Opiatantagonisten vom Typ des Naltrexons möglich. Studien belegen hier Rückfallraten von 23% gegenüber 54% unter Plazebo. Diese Substanzen sind zur Therapie der Alkoholabhängigkeit jedoch noch nicht zugelassen. Die Chancen dafür werden jedoch als gut beurteilt, zumal auch die Verträglichkeit akzeptabel ist. Als weitere Alternativen laufen Untersuchungen mit Dopaminagonisten und -antagonisten, die noch nicht abgeschlossen sind. Eine Therapie mit klassischen Psychopharmaka hat für den Entzug wenig gebracht. Sie sind nur dann indiziert, wenn gleichzeitig psychische Erkrankungen wie Depressionen behandelt werden müssen.
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