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Arzneimittel und Therapie
Nahrungsergänzung: Kalium kann Blutdruck senken
Kann die Nahrungsergänzung mit Kaliumsalzen den Blutdruck senken? Seit siebzig Jahren versuchen Wissenschaftler immer wieder, diese Frage zu beantworten. Fast 60 Studien wurden allein in englischsprachigen Zeitschriften präsentiert. Und trotzdem: Die Ergebnisse blieben widersprüchlich. Die meisten Studien waren zu klein angelegt, um aussagekräftig zu sein.
Auf das publizierte Datenmaterial haben jetzt US-amerikanische Wissenschaftler zurückgegriffen. In einer sogenannten Meta-Analyse wollten sie herausfinden, ob die Summe der Einzelergebnisse eine statistisch gesicherte Gesamtaussage ergibt. Dabei wurden 33 Studien mit insgesamt 2609 Teilnehmern ausgewertet. Nur in vier Studien erhielten die Teilnehmer blutdrucksenkende Medikamente.
Die Meta-Analyse ergab, daß eine Nahrungsergänzung mit Kaliumsalzen den Blutdruck signifikant senkt. Der mittlere systolische Druck reduzierte sich durch Kalium um 3,11 mmHg und der mittlere diastolische Blutdruck um 1,97 mmHg.
• Hypertoniker erreichen durch Kalium eine Blutdrucksenkung von 4,4 mmHg systolisch und 2,5 mmHg diastolisch, Normotoniker nur von 1,8 mmHg systolisch und 1,0 mmHg diastolisch.
• Auch Kochsalz spielt eine Rolle. Diejenigen Personen scheinen am meisten von der Kaliumeinnahme zu profitieren, die einen hohen Kochsalzkonsum haben (gemessen als Natriumausscheidung im 24-Stunden-Urin).
Empfehlungen zur Behandlung und Vorbeugung des Bluthochdrucks sollten auch die Nahrungsergänzung mit Kalium enthalten. Kalium könnte vor allem solchen Patienten nützen, die ihren Kochsalzverzehr schlecht einschränken können. In den meisten untersuchten Studien lag die tägliche Kaliumdosis zwischen 60 und 100 mmol. Ob es sich dabei um Kaliumchlorid oder eine andere Kaliumverbindung handelt, dürfte keine Rolle spielen.
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