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- DAZ 38/1997
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Arzneimittel und Therapie
Lipidsenker: Neuer CSE-Hemmer Cerivastatin
Im Gegensatz zu den bisher verfügbaren CSE-Hemmern kann das Mevalonsäurederivat Cerivastatin in deutlich geringeren Dosen eingesetzt werden. Während ältere Substanzen in Tagesdosen zwischen 5 und 80 mg wirken, entfaltet Cerivastatin seine Wirkung im Mikrogrammbereich: Mit einer einmal täglichen Dosis von 0,1 bis 0,3 mg läßt sich das LDL-Plasmacholesterin um bis zu 33% senken. Der Grund für die niedrigen Wirkmengen könnte an einer hohen Affinität zum Schlüsselenzym der Cholesterinsynthese, der HMG-CoA-Reduktase, liegen. Cerivastatin bindet mit einer bis zu 200fach höheren Affinität an dieses Enzym als andere Substanzen dieser Stoffklasse. Für diese Versuche wurde das Enzym aus Rattenleberzellen isoliert. Auch im Tierversuch ist Cerivastatin in geringen Dosen wirksam: Die halbmaximale Wirkkonzentration ist bis zu 100fach geringer als die anderer Statine.
Pharmakokinetik: Cerivastatin wird nach oraler Gabe fast vollständig absorbiert und sehr selektiv schnell von der Leber aufgenommen, dem Hauptsytheseort des endogenen Cholesterins. Hier wird die Substanz zu teilweise sehr wirksamen Metaboliten verstoffwechselt. Die Halbwertszeit der Substanz beträgt 3 Stunden, die Wirkdauer 12 bis 18 Stunden. Eine einmal tägliche Gabe abends ist daher gut möglich. Die Ausscheidung von Cerivastatin und seinen Metaboliten erfolgt überwiegend biliär/fäkal (70%) und nur zu einem geringeren Teil über die Nieren (30%).
Klinische Wirkungen: Bei hypercholesterinämischen Patienten senken 0,1 bis 0,3 mg Cerivastatin einmal täglich dosisabhängig den Cholesterin- und Triglyceridspiegel im Serum um bis zu 33%. Bei knapp einem Drittel aller Patienten genügen 0,3 mg Cerivastatin für eine Senkung des LDL-Cholesterins um mehr als 40%. Auch die Serumtriglyceride werden dosisabhängig gesenkt, wobei diese Wirkung bei stark erhöhten Ausgangswerten am deutlichsten ist.
Nebenwirkungen und Interaktionen: Die Therapie mit Cerivastatin ist gut verträglich. Häufigste Nebenwirkungen sind Kopfschmerzen, Rhinitis und Pharyngitis. Die Häufigkeit von klinisch bedeutenden unerwünschten Ereignissen bestand unter anderem in einer geringen Erhöhung der Lebertransaminase- und Creatinkinasekonzentrationen. Interaktionen mit Nahrungsmitteln und Arzneimittel wurden bisher nicht beobachtet. Eine Dosisanpassung bei älteren Menschen ist nicht erforderlich.
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