Prisma

Hirnforschung: Blut-Hirn-Schranke überwunden

Einer Frankfurter Forschergruppe im Institut für Pharmazeutische Technologie ist im Rahmen einer EU-geförderten Zusammenarbeit mit Moskauer Wissenschaftlern ein wichtiger Schritt zur Chemotherapie von Gehirntumoren gelungen.

Der Forschergruppe unter der Leitung von Prof. Dr. Jörg Kreuter ist es gelungen, eines der wichtigsten Zytostatika, Doxorubicin, durch Bindung an Nanopartikel und nachfolgenden Überzug mit Hilfsstoffen in sehr hoher Konzentration in das Gehirn von Ratten zu bringen. Nanopartikel sind sehr kleine Partikel aus bioabbaubaren Kunststoffen mit einer Größe von 270 nm, also 5- bis 10fach kleiner als rote Blutkörperchen oder Bakterien. Die nach intravenöser Applikation der Nanopartikel gefundene Konzentration des Zytostatikums Doxorubicin im Gehirn der Ratten entsprach der Konzentration in anderen Organen, während ohne Bindung an Nanopartikel und ohne Überzug kein Arzneistoff im Gehirn nachweisbar war. Neben Doxorubicin kommen für dies Anwendung auch andere Krebsmedikamente in Frage. Wenn sich die Ergebnisse beim Menschen wiederholen lassen, kann die von den Forschern entwickelte neuartige Arzneizubereitung neue Möglichkeiten in der Behandlung von Gehirntumoren eröffnen.

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