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Arzneimittel und Therapie
Asthma bronchiale: Theophyllin spart Corticoide
Der Bronchodilatator Theophyllin wird heute in der Asthmatherapie vor allem wegen seiner geringen therapeutischen Breite und seiner Nebenwirkungen, wie Nausea, Erbrechen und Herzarrhythmien, nur noch selten eingesetzt. Neue Studien zeigen aber, daß Theophyllin zusätzlich zu seiner bronchienerweiternden Wirkung einen modulierenden Effekt auf die Entzündungsreaktion hat und die späte Immunantwort auf Allergene hemmt, indem es beispielsweise die Migration von eosinophilen Granulozyten in die Lunge verhindert. Außerdem scheint Theophyllin den Eintritt von T-Lymphozyten in die Atemwege zu hemmen.
Theophyllin in Kombination mit Glucocorticoiden
Wie Theophyllin in Kombination mit inhalativen Glucocorticoiden wirkt, wurde in einer britischen doppelblinden und plazebokontrollierten Studie an 62 Patienten zwischen 18 und 67 Jahren untersucht. Die Patienten erhielten drei Monate lang zweimal täglich
• 400 µg Budesonid (inhalativ) plus 250 oder 375 mg (abhängig vom Körpergewicht) Theophyllin oder
• 800 µg Budesonid (inhalativ).
Ergebnisse: Theophyllin spart Budesonid
Beide Behandlungen führten zu einer Verbesserung der Lungenfunktion, in beiden Gruppen traten weniger Asthmasymptome auf. Während unter der Therapie mit hochdosiertem Budesonid die Symptome sowohl tagsüber als auch nachts seltener wurden, verringerte die Therapie mit der Kombination aus niedrigdosiertem Budesonid und Theophyllin das Auftreten der Symptome nur nachts. Die Kombination aus niedrigdosiertem Budesonid und Theophyllin verbesserte die Lungenfunktion aber in einem stärkeren Maße als hochdosiertes Budesonid. Die positiven Effekte von Theophyllin zeigten sich bereits bei Plasmakonzentrationen, die unterhalb des empfohlenen therapeutischen Bereichs lagen. Nach den Ergebnissen dieser Studie scheint die Kombination von niedrigdosiertem Theophyllin und einem inhalativen Glucocorticoid bei Asthma bronchiale sinnvoll zu sein.
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