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- DAZ 29/1998
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Arzneimittel und Therapie
Bisphosphonate: Alternative zur Hormontherapie?
Üblicherweise werden zur Osteoporoseprävention bei Frauen nach der Menopause Östrogene eingesetzt. Einige Frauen lehnen jedoch eine Östrogentherapie ab, teilweise aufgrund unerwünschter Wirkungen wie Spannungsgefühl in der Brust und Entzugsblutungen oder aus Furcht vor einem erhöhten Krebsrisiko. Eine mögliche Alternative zur Östrogentherapie ist die Einnahme von Bisphosphonaten, die ebenfalls die Knochenresorption verhindern und in der Postmenopause zu einem Zuwachs der Knochenmineraldichte führen. Nachdem einige Studien gezeigt haben, daß Alendronat die Knochenmasse erhöht und die Frakturhäufigkeit bei älteren Frauen senkt, wurde in einer multizentrischen Studie die Bisphosphonattherapie mit der Östrogengabe verglichen.
Zweijährige Studie In einer multizentrischen Studie wurden 1609 postmenopausale Frauen unter 60 Jahren mit vergleichbaren persönlichen und medizinischen Charakteristika (z.B. Alter, Rasse, Rauch- und Trinkverhalten, Körpermassen-Index, Calciumaufnahme, Knochenmineraldichte) ausgewählt und vier verschiedenen Gruppen zugeordnet, die jeweils täglich 2,5 mg bzw. 5 mg Alendronat, eine Östrogen-Gestagen-Kombination oder ein Plazebo erhielten. Zu Studienbeginn sowie nach einem und zwei Jahren wurde mit Hilfe von Röntgenstrahlabsorptiometrie die Knochenmineraldichte des gesamten Körpers, der Hüfte, des Unterarms und der Lendenwirbelsäule gemessen. Ferner wurden die Studienteilnehmer in regelmäßigen Abständen untersucht und unerwünschte Wirkungen der Therapie festgehalten. Nach zwei Jahren wurden folgende Ergebnisse festgestellt: § In der Plazebogruppe nahm die Knochenmineraldichte an allen vier gemessenen Punkten ab (Lendenwirbelsäule -1,8%; Hüfte -1,4%; Gesamtknochengerüst -1,8%). § Die Einnahme von 5 mg Alendronat führte zu einer Zunahme der Knochenmineraldichte um 3,5% an der Lendenwirbelsäule, um 1,9% an der Hüfte und um 0,7% am gesamten Körper. Bei einer täglichen Einnahme von 2,5 mg Alendronat war die Erhöhung der Knochenmineraldichte geringer, sie betrug an der Lendenwirbelsäule 2,3%, an der Hüfte 1,1% und war unverändert am gesamten Körper. § Die Knochenmineraldichte am Unterarm nahm unter Alendronat nicht zu, der Abbau war jedoch verzögert. § Die Zunahme der Knochenmineraldichte war unter der Östrogen-Gestagen-Kombination am höchsten und lag ein bis zwei Prozentpunkte über dem mit 5 mg Alendronat erzielten Zuwachs. § Alendronat wurde gut vertragen; die unerwünschten Wirkungen unterschieden sich in den einzelnen Gruppen nicht wesentlich.
Literatur Hosking, D., et al.: Prevention of bone loss with alendronate in postmenopausal women under 60 years of age. N. Engl. J. Med. 338, 485-492 (1998). Dr. Petra Jungmayr, Esslingen
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