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- DAZ 29/1998
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Arzneimittel und Therapie
Hypertonie: Acetylsalicylsäure zusätzlich zur Basistherapie
Wie die Resultate der in 26 Ländern an insgesamt 18790 Patienten durchgeführten Untersuchung zeigen, lohnt es sich, den Blutdruck so weit zu senken, daß er fast den diastolischen Idealwert von 80 mmHg erreicht. Darüber hinausgehend läßt sich der Effekt der Pharmakotherapie noch steigern, wenn die Hochdruckkranken zusätzlich zu ihrem Antihypertensivum täglich Acetylsalicylsäure in niedriger Dosierung (75 mg) einnehmen: Dieser weitere Schritt senkt die Häufigkeit kardiovaskulärer Zwischenfälle signifikant um 15% und die Häufigkeit eines Herzinfarkts sogar um 36%. Darüber hinaus nehmen tendenziell die allgemeine und die kardiovaskuläre Mortalität ab, ohne jedoch statistische Signifikanz zu erreichen. Zwar erhöht sich die Rate von Blutungen um den Faktor 1,8 - jedoch ist das Risiko fataler, insbesondere zerebraler Blutungen nicht erhöht. Damit dürfte die frühere Sorge überholt sein, daß Acetylsalicylsäure wegen eines potentiell erhöhten Schlaganfallrisikos bei Hypertonikern kontraindiziert ist. An der internationalen Studie beteiligten sich Hypertoniker im Alter zwischen 50 und 80 Jahren (Durchschnitt: 61,5 Jahre), deren diastolischer Blutdruck zwischen 100 und 110 mmHg betrug. Diese Personen wurden drei Gruppen zugeteilt, bei denen medikamentös unterschiedlich hohe diastolische Blutdruckwerte eingestellt wurden (£90 mmHg, £85 mmHG, £80 mmHG). Darüber hinaus wurden alle Studienteilnehmer randomisiert entweder einer Behandlungsgruppe mit Acetylsalicylsäure bzw. Plazebo zugeteilt.
Literatur Hansson, L., et al. Effects of intensive blood-pressure lowering and low-dose aspirin in patients with hypertension: principal results of the Hypertension Optimal Treatment (HOT) randomised trial. Lancet 351, 1755-1762 (1998).
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