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ComPharm
Update: Europäisches Arzneibuch, Nachtrag 1998, Deutsches Arzneibuch 1998
Monographie-Änderungen
Bei den Drogen wurden bei der Beschreibung der Mikroskopie und Makroskopie die charakteristischen, markanten Merkmale zusammengefaßt, um den Identitätsnachweis in der Praxis zu vereinfachen bzw. zu erleichtern.
Dünnschichtchromatographie
Schreibweise der Stoffe
Im Laborprogramm für Apotheken (DOS-Version) wird als Hauptbegriff für Stoffe in der Regel trotzdem an der altlateinischen Schreibweise festgehalten. Ziel war dabei, insbesondere dem Berufsnachwuchs und anderen Auszubildenden die Orientierung und den Umgang mit dem Programm zu erleichtern, denn die meisten Hersteller bzw. Lieferanten von Drogen und Ausgangsstoffen bevorzugen nach wie vor die altlateinische Beschriftung bei der Kennzeichnung ihrer Lieferbehältnisse. Zudem dürften die Standard-Standgefäße der meisten deutschen Offizinapotheken vorwiegend weiterhin mit der altlateinischen Schreibweise gekennzeichnet sein.
Eine Ausnahme im Laborprogramm bilden die Drogen des Arzneibuchs der Chinesischen Medizin (ACHM). Als Hauptbegriff für chinesische Drogen wurde die neulateinische Bezeichnung gewählt, damit Verwechslungen oder Unterscheidungsprobleme mit Drogen westlicher Monograhien leichter vermieden werden.
Ein Beispiel mag dies verdeutlichen: RADIX ANGELICAE CONC. = Droge nach DAB 97, ANGELICAE DAHURICAE RADIX bzw. ANGELICAE SINENSIS RADIX = Drogen nach Chinesischer Monographie ACHM.
Generell können natürlich altlateinische, deutsche und neulateinische Bezeichnungen im Laborprogramm gleichberechtigt als Suchbegriffe zum Auffinden von Stoffen verwendet werden. Die Hauptbezeichnung (i.d. Regel altlateinisch) dient lediglich als Überschrift für Etiketten und Protokolle.
Besondere Beachtung hinsichtlich der Schreibweise verdienen die neuen Defekturen nach NRF/SR 90 (= Standardrezepturen DDR). Der Begriff SR bezeichnet das in den neuen Bundesländern weit verbreitete, in seiner Bedeutung dem NRF vergleichbare Standard-Rezepturformularium, von dem inzwischen einige Monographien in das NRF übernommen wurden. Zur besseren Unterscheidung gleichnamiger Rezepturen anderer Monographien wurde im Laborprogramm bei SR-Rezepturen der Zusatz "SR" der Bezeichnung hintenangefügt.
Ein Beispiel: UNGUENTUM EMULSIFICANS AQUOSUM = Salbengrundlage nach DAB 97, UNGUENTUM EMULSIFICANS AQUOS. SR = Salbengrundlage nach SR-Vorschrift.
Aufbewahrung und Haltbarkeit von Grundstoffen
Allerdings stellte uns B.J.G. Daemen, Laboratorium der Nederlandse Apothekers, s-Gravenhage (Niederlande), freundlicherweise eine weitere Veröffentlichung [2] mit dem Thema "Vervaldatumsysteem Grondstoffen - Bewaartermijnen" (Aufbewahrungsfristen) zur Verfügung. Letztere stellt eine Ergänzung und Aktualisierung einer früheren niederländischen Publikation [3] dar, die Eingang fand in die Sonderveröffentlichung von K. Albert [4], Zentrallaboratorium Deutscher Apotheker, Eschborn, mit dem Titel "Lagerungszeiten für Arzneistoffe, Hilfsstoffe, Drogen und Drogenzubereitungen". Ansonsten finden sich außer im AB-DDR (1987) und in den "Standardzulassungen für Fertigarzneimittel" in der deutschsprachigen Literatur nur relativ wenig konkrete Hinweise auf die allgemeine maximale Lagerungszeit von Grundstoffen. Deshalb wurden Änderungen bei den Aufbewahrungsfristen, die sich aus der letzten Veröffentlichung von Daemen ergaben, in das Laborprogramm übernommen und stehen somit per Update allen Anwendern zur Verfügung.
Neue Leistungsmerkmale im Windows-Laborprogramm v2.0
Ein herausragendes Merkmal im neuen Windows-Laborprogramm v2.0 ist der direkte Internetzugriff auf die Homepage des Laborprogrammes.
Per Mausklick kann der Anwender unmittelbar aus dem Programm heraus den Standard Internet-Browser mit der Adresse der Laborprogramm-Hauptseite [5] bzw. den Support-Seiten des Laborprogrammes starten. Dort findet er Antworten auf häufig gestellte Fragen und kann zudem eMail-Kontakt mit dem Programmservice aufnehmen. Damit alles funktioniert, muß Windows 95(r) oder Windows NT 4(r) als Betriebssystem installiert sein (bei Windows 3.1 fehlen leider die technischen Voraussetzungen). Außerdem muß ein entsprechender Browser vorhanden sein und natürlich unter Windows ein Internetzugang konfiguriert sein (z.B. über T-Online).
Eine weitere bedeutende Neuerung im Laborprogramm ist die Möglichkeit, Zugangs-Paßwörter einzurichten, d.h. die Möglichkeit, unterschiedliche Zugriffsberechtigungen für verschiedene Personenkreise erteilen zu können. Das bedeutet, daß bestimmte Personen nur bestimmte, vorher festgelegte Programmfunktionen ausführen können. Der Paßwort-Zugang ist grundsätzlich abgeschaltet, d.h. er wird nur dann wirksam, wenn er explizit aktiviert wird. Die Aktivierung geschieht in der Systemverwaltung, die einzelnen Zugriffsrechte können dann gesondert definiert werden. Der Leiter der Apotheke erhält dabei den Chef-Zugang, der alle Rechte innehat (und dessen Paßwort nur er kennt). Durch das Einrichten einer Zugangskontrolle kann bei Bedarf die Sicherheit vor unbefugtem Zugriff und vor unbeabsichtigtem Fehlgebrauch erhöht werden.
Eine praktische Neuerung ist, daß begonnene Stoffprüfungen jetzt im Rechner "geparkt", d.h. im status quo zwischengespeichert werden können. Beim erneuten Aufruf des zu prüfenden Stoffes kann die Dokumentation dann wiederaufgenommen und beendet werden. Das Laborprogramm arbeitet in diesem Punkt ganz wie eine Auftragsverwaltung. Ein Beispiel soll dies verdeutlichen: Beim Eintreffen von zu prüfender Ware könnte z.B. die Helferin oder PKA den Stoff im Laborpogramm zur Prüfung aufrufen und die ihr vorliegenden Chargendaten (Lieferant/Hersteller, Liefermenge, Datum, Ch.Bez., EK-Preis, PZN) im Laborprogramm eintragen. Dazu benötigt sie keine speziellen pharmazeutischen Kenntnisse. Anschließend "parkt" sie die begonnene Prüfung im Rechner. Dieser Arbeitsschritt entspricht einer "Auftragsannahme" für die Prüfung im Labor. Den zu prüfenden Stoff reicht sie in das Labor zur Untersuchung weiter. Im Labor wird dann der Identitätsnachweis vom pharmazeutischen Personal (z.B. PTA) erbracht. Die PTA vervollständigt anschließend am Rechner (der nicht unbedingt im Labor stehen muß) die begonnene Dokumentation mit den pharmazeutischen Daten und führt die Dokumentation zu Ende. Dieser letzte Arbeitsschritt entspricht in unserem Beispiel der "Auftragserledigung".
Geparkte Prüfungen können übrigens jederzeit in Form einer Liste angezeigt werden. Zur Sicherheit kontrolliert das Laborpogramm außerdem bei jeder Prüfung, ob für den betreffenden Stoff evtl. schon eine Prüfung "geparkt" wurde und schlägt ggf. diese zur Bearbeitung vor. Damit bleibt nicht nur die Übersicht über "hängende Aufträge" (= begonnene Prüfungen) erhalten, es kann auch kein Vorgang "verschwinden".
Wie schon für DOS, unterstützt das Laborprogramm jetzt auch für Windows 95 und Windows 3.1 die Seiko(r)-Thermoetiketten-Drucker SLP "Pro" und "200".
Die unscheinbaren aber technisch brillanten Thermodrucker können selbstklebende Endlosetiketten in erstklassiger Qualität bedrukken (geeignet z.B. für Rezepturen, Anhefter, HV-Etiketten). Spezielle Etiketten, deren Druck mit der Zeit nicht verblaßt oder durch Lösungsmittel verwischen kann, sind über den Fachhandel [6] erhältlich. Um den Seiko Drucker nutzen zu können, muß ein entsprechender Druckertreiber für Windows 95 bzw. Windows 3.1 installiert sein. Der Treiber wird zusammen mit dem Gerät geliefert. Ansonsten kann eine aktuelle Treiberversion bei Bedarf auch über das Internet [7] heruntergeladen werden.
Wie die DOS-Version, führt das Win-Laborprogramm jetzt regelmäßig eine automatische Verfallkontrolle durch. Der Zeitpunkt der automatischen Kontrolle kann über die Systemverwaltung zwischen den Einstellungen "bei jedem Programmstart", 1 x pro Tag, 1 x pro Woche oder "keine Anzeige" eingestellt werden. Die automatische Verfallkontrolle erlaubt eine sichere und lückenlose Überwachung des Drogen- und Chemikalienwarenlagers anhand anerkannter Aufbewahrungsfristen [2,4] , d.h. die Sicherheit im Warenlager wird erhöht, weil die Verfallkontrolle nicht mehr "vergessen" werden kann.
Weitere Detailverbesserungen
- {te}Die neue Online-Hilfe enthält nun das komplette Handbuch des Laborprogrammes inkl. aller Neuerungen. Zusätzlich ist sie mit einer komfortablen Stichwortsuche ausgestattet und kann bei Bedarf aus allen Programmteilen heraus über den Menüpunkt "Hilfe"/ "Inhalt" gestartet werden.
- Wenn zu einem Stoff spezielle Angaben, wie Eigene Bemerkungen, Zertifikatkontrolle, Hinweis-Texte etc. vorliegen, werden die dazugehörigen Icons farbig besonders hervorgehoben.
- Gespeicherte Druckaufträge können nun sofort per Mausklick auf ein entsprechendes Icon (in der Icon-Bar) abgerufen und gedruckt werden.
- Für evtl. notwendige Zwischenrechnungen kann der Standard-Windows Taschenrechner
- über die Icon-Bar von überall her aufgerufen werden.
Um die Verwaltung eigener Artikel zu erleichtern, können Daten von einem anderen Stoff (z.B. Prüfkriterien, Hinweise etc.) übernommen werden.
Im Vorauswahl-Fenster kann die Drop-Down-Box um individuelle Einträge erweitert werden.
Rezepturen können als Quasi-Kopie unter anderem Namen gespeichert werden.
Damit Protokolle und Anhefter aus dem Protokoll-Archiv nachträglich auch in Serie gedruckt werden können, lassen sich die Artikel im Archiv gleich reihenweise markieren (mit der Strg-Taste + Mausklick in linker Spalte). Bei Bedarf können archivierte Protokolle damit auch serienweise gelöscht werden. (Normalerweise erledigt dies der Reorganisationslauf).
Im "Kleinen Kompendium" können nun individuelle, eigene Themen angelegt und Texte dazu verwaltet werden.
Die Schreibweise für Datumsfelder ist toleranter geworden: Das Datum kann nun auch ohne Punkt (oder Komma) eingegeben werden, 6- oder 8-stellig. Beispiel: Aus 010105 wird der 1. Januar 2005. Damit ist das Programm nicht nur für den bevorstehenden Jahrtausendwechsel bestens gerüstet, es läßt auch dem Anwender alle Freiheiten bei der Eingabe des Datums.
Drag & Drop wurde noch konsequenter eingesetzt: Aus vielen Listen, die Stoffe enthalten, kann der Anwender per Drag & Drop (Ziehen eines Stoffes mit der Maus) direkt in den Stammsatz des betreffenden Stoffes verzweigen.
Neuerungen in der
DOS-Version 3.54
Beim Dokumentieren von Stichprobenprüfungen (Fertigarzneimittel) kann die Online-Verbindung zur INFOPHARM Dr. Stahl-Warenwirtschaft (QNX) über Netzwerk neben der Version 5 auch mit der Version 6 des INFOPHARM aufgenommen und genutzt werden. Der Zugriff setzt wie üblich ein in der Apotheke eingerichtetes Dr. Stahl-"Info-Net" mit DOS-Netzwerkzugriff auf den Infopharm-Server voraus.
Bei den Rezepturetiketten wurde das Feld für die interne Ch.-Bez. auf 10 Stellen erweitert. Damit können verlängerte Rezepturen, die nach der 100er Regel hergestellt wurden, sachgerecht deklariert (etikettiert) werden, indem eine reguläre Ch.-Bez. (d.h. die vom Laborprogramm bei der Dokumentation vergebene 10-stellige Herstellungs-Ch.Bez.) auf dem Etikett in voller Länge angegeben wird. (Gleiches gilt natürlich auch für die Windows-Version.) Beim Starten des Programmes finden zusätzliche Sicherheitsüberprüfungen in den Unterverzeichnissen des Laborprogrammes statt, um die Gefahr einer Fehlfunktion als Folge eines teilweise beschädigten DOS-Dateisystems (z.B. nach Stromausfall) zu vermindern.
Ihre Meinung ist uns wichtig
Auch bei diesem Update flossen übrigens wieder zahlreiche Anregungen von Kollegen aus der Praxis in das Programm ein. An dieser Stelle sei deshalb all jenen herzlich gedankt, die mit ihren Erfahrungen, Vorschlägen und konstruktiver Kritik maßgeblich dazu beitrugen, das Laborprogramm weiter zu vervollkommnen.
Update auf CD-ROM
Update-Bezieher ohne CD-ROM Laufwerk können selbstverständlich (kostenfrei) das Update auf Disketten (31/2 Zoll, 1,44 MB) beim Verlag anfordern. Ein entsprechend vorbereiteter Fax-Anforderungsschein liegt jeder CD-ROM bei.
Um den Umstieg vom DOS- auf das Windows-Laborprogramm, zu erleichtern, befinden sich auf der Update CD-ROM zusätzlich ein Programm für die Neuinstallation des Windows-Laborprogrammes in aktueller Version und ein Datenübernahmeprogramm. Für die Neuinstallation ist eine persönliche Programmlizenz-Diskette erforderlich, die auf Anforderung vom Deutschen Apotheker Verlag oder direkt vom Programmservice [8] erhältlich ist.
Preise, Verfügbarkeit
Literatur und Herstellernachweis:
[1]Pachaly, P., DC-Atlas, Dünnschichtchromatographie in der Apotheke, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH Stuttgart 1995.
[2]Daemen, B.J.G., Vervaldatumsysteem Grondstoffen, Laboratorium der Nederlandse Apothekers, Medeling No. 35, 1995 "Bewaartermijnen voor grondstoffen".
[3]Daemen, B.J.G., Vervaldatumsysteem Grondstoffen, Laboratorium der Nederlandse Apothekers, Medeling No. 25, 1994.
[4]Albert, K., Lagerungszeiten von Arzneistoffen, Hilfsstoffen, Drogen und Drogenzubereitungen Sonderveröffentlichung 1995, Govi-Verlag, Eschborn 1995.
[5]Homepage des Laborprogrammes: http://www. evas.de/laborprogramm
[6]Laborgeeignete Thermoetiketten: SLP-TRL "Thermo-Toughie" 28 x 89 mm, erhältlich u.a. bei PAPYRUS-Software, Hamburg, Tel. 040-2378770 Fax 040-23787750
[7]Windows-Druckertreiber für Seiko(r) SLP Drucker im Internet: http://seikosmart.com/upgrades/upgrades.htm
[8]Programmservice des Laborprogrammes: martens-hotline, Tel. 09126-278550, Fax 09126- 278560, eMail: info@martens.de
Anschrift des Verfassers: Dr. Hans Lennartz, Apotheke zum Goldenen Kopf Schildergasse 69-73, 50667 Köln E-Mail: h.lennartz@edina.xnc.com
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