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- DAZ 38/1998
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ComPharm
Festplatte verbrannt oder ertrunken
- Mechanischer Defekt der Festplatte.
- Ein defekter Festplatten-Controller speichert die Daten nicht mehr korrekt auf die Festplatte.
- Brand- oder Wasserschaden.
Aber auch eine ganze Reihe von Bedienungsfehlern oder Software-Problemen können die Daten zerstören:
- Ein Virus codiert die Festplattendaten, und diese sind nach der Zerstörung des Virus nicht mehr zugänglich.
- Durch den fehlerhaften Einsatz eines Hilfsprogrammes wurde die Partitionstabelle der Festplatte oder die Datei-Zuordnungs-Tabelle (FAT) überschrieben und zerstört.
- Ein Komprimierungstool stürzt ab, und auf die Daten kann nicht mehr zurückgegriffen werden.
Nun denken Sie vielleicht, dafür gibt es ja schließlich Datensicherungen. Aber Vorsicht: Auch bei einer durchaus vernünftig angelegten Datensicherung kann es zu Schwierigkeiten kommen, die im schlimmsten Fall die Restaurierung der Daten verhindern:
- Das Streamerband kann nicht mehr gelesen werden, weil der Streamer ebenfalls zerstört ist oder die Software das Band nicht mehr lesen kann.
- Beim Versuch, die Daten wieder zu restaurieren, hat sich das Band verhakt und ist gerissen. Danach konnte es nicht mehr gelesen werden.
- Versehentlich ist das Sicherungsband mit der Komplettsicherung für eine Teilsicherung verwendet worden, und die Komplettsicherung ist verloren.
Darauf müssen Sie achten
- Strom abschalten und nicht wieder einschalten.
- Festplatte auf keinen Fall öffnen.
- Bei unersetzlichen Daten keine eigenen Reparaturversuche mit irgendwelchen Utilities (Hilfsprogrammen) vornehmen.
- Versuchen Sie, die Festplatte vor Erschütterungen und Bewegungen zu schützen.
- Bei Feuerschäden: Temperatur niedrig halten, möglichst nur Wasser zum Löschen verwenden.
- Bei Wasserschaden: Wichtige Datenträger sofort ausbauen und ohne Reinigung oder Trocknen einzeln in Plastiktüten verpacken.
Ein physikalischer Schaden, der nicht selten vorkommt, ist die sogenannte Sticktion. Hierbei brennen die Schreib- bzw. Leseköpfe auf den Medien einer Festplatte fest. Diese typischen Montageschäden treten oft bei zu hohen Betriebstemperaturen auf und führen zu einer Verdünnung des Schmiermittels, mit welchem die Platten der Festplatte eingesetzt sind. Bei Stillstand und Abkühlung der Festplatte kleben die Köpfe auf den Platten fest; beim erneuten Anlauf entsteht dann der Schaden.
Das können Sie selbst tun
Versuchen Sie auf jeden Fall, den Schaden zu begrenzen und den bestehenden Bestand zu sichern. Bei einer defekten Diskette heißt das beispielsweise möglichst eine Kopie erstellen. Bei einer Festplatte mit teilweise nicht mehr lesbaren Daten sollten Sie möglichst erst einmal eine Datensicherung durchführen.
Ein erstes Hilfsmittel für defekte Daten kann SCANDISC für DOS, Windows 3.x oder Windows 95 sein. Zuerst sollten Sie aber den Schaden oder die Fehler nur feststellen lassen und erst nach genauer Kontrolle auch eine Beseitigung probieren.
Spezielle Hilfsprogramme wie die Norton Utilities können häufig Fehler besser korrigieren als die Standardtools der Betriebssysteme: Wichtig ist aber, daß Sie nur das speziell für das eingesetzte Betriebssystem erstellte Programm verwenden, also für Windows 95 auch nur die Norton Utilities für Windows 95.
Speziell für die Beseitigung von Viren gilt: Starten Sie den PC nicht mehr von der Festplatte, verwenden Sie nur noch eine garantiert virenfreie und schreibgeschützte Startdiskette. Wenn Sie aus irgendeinem Grund Daten auf eine Diskette kopieren müssen: Schalten Sie den PC komplett aus, starten Sie von der schreibgeschützten Startdiskette und verwenden Sie ausschließlich Befehle von Diskette (beispielsweise zum Kopieren der Dateien). Nur so bleibt die Datendiskette virenfrei.
Anschrift des Verfassers
Dietmar Kern
Thomas-Mann-Str. 49 b
70469 Stuttgart
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