Prisma

Psychologie: Sehnsucht steigert die Samenproduktion

Wochenend-Ehen, Long-Distance-Beziehungen oder häufige Trennungen aufgrund von Geschäftsreisen sind nicht nur Auslöser für erhöhte Telefonrechnungen - bei Männern hat die Sehnsucht nach der Partnerin offenbar weitreichendere Auswirkungen.

Wie Wissenschaftler von der Florida Atlantic Universität in einer der letzten Ausgaben der Fachzeitschrift New Scientist berichten, äußert sich Sehnsucht bei Männern in einer Steigerung der Samenproduktion. Diese Erkenntnis ist an und für sich nicht neu. Bereits eine 1995 durchgeführte Studie zeigte, dass Männer umso mehr Spermien im Ejakulat aufweisen, je länger sie von ihrer Partnerin getrennt sind.

Die amerikanischen Forscher gingen bei ihrer aktuellen Forschungsarbeit daher noch einen Schritt weiter und suchten nach dem psychologischen Trigger, der für den beobachteten Effekt verantwortlich ist. Mittels eines anonymen Fragebogens ermittelten sie bei 692 Männern, wann sie den letzten Sex (mit ihrer Partnerin) gehabt hatten, wieviele Stunden sie von ihr getrennt waren, wie attraktiv sie ihre Partnerin finden und wie attraktiv diese ihrer Meinung nach für andere Männer ist.

Ergebnis: Je länger die Trennung von der Partnerin andauerte, desto attraktiver wurde sie von den Männern eingeschätzt und auch beim Wiedersehen empfunden. Wie lange der letzte Sex zu jenem Zeitpunkt zurücklag, spielte dabei keine Rolle.

Aufschlussreich: Derselbe Test bei Frauen durchgeführt ergab keine Korrelation zwischen der Dauer der Trennung und der Einschätzung der Attraktivität des Partners. ral

Quelle: New Scientist 1999, Vol. 163, Nr. 2201

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