Prisma

Wachstumshormon: Verbessert Knochenheilung

An der Berliner Charité wird gentechnisch hergestelltes, menschliches Wachstumshormon erstmals in der Unfallmedizin eingesetzt, um die Heilung von Knochenbrüchen zu beschleunigen und Knochendefizite auszugleichen.

Solche Defizite können, ausgelöst durch Unfälle, Tumoren oder Infektionen, eine deutliche Verkürzung der Röhrenknochen bewirken, was sich besonders am Bein nachteilig auswirkt. Es ist zwar möglich, durch chirurgische Maßnahmen die ursprüngliche Länge der Röhrenknochen wiederherzustellen. Der dazu notwendige Prozess der Distraktion (Durchtrennung der Röhrenknochen und Anregung des Knochenwachstums über bestimmte Wachstumsreize) ist jedoch äußerst langwierig (Knochenwachstum von ein bis zwei mm pro Tag).

Durch die tägliche Injektion von Wachstumshormon hoffen die Ärzte von der Charité den monatelangen Prozess in Zukunft abkürzen zu können. In Tierversuchen konnten sie zeigen, dass sich das Knochenwachstum bei einer Distraktion durch diese Maßnahme deutlich beschleunigen lässt. Gleichzeitig wird dadurch die Knochenqualität verbessert. Im Versuch erreichte der neugebildete Knochen bei hormonbehandelten Tieren eine Festigkeit von 70 bis 80% des gesunden Knochens, bei Kontrolltieren (ohne Hormontherapie) dagegen nur eine Festigkeit von 30%. Derzeit behandeln die Wissenschaftler im Rahmen einer klinischen Studie die ersten Patienten mit humanem Wachstumshormon. s. sch

Quelle: Pressemitteilung der medizinischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.