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Arzneimittel und Therapie
Grippemittel: Erstzulassung für Oseltamivir
In den USA und Kanada wird das Zulassungsgesuch für Oseltamivir von den Behörden vorrangig behandelt. In den USA erwartet Roche einen Entscheid noch rechtzeitig vor Ausbruch der nächsten Grippewelle. In der EU läuft - wie in anderen Ländern weltweit - das Zulassungsverfahren für Oseltamivir.
Bei einer Grippe befallen Millionen von Viren, die sich unkontrolliert vermehren, Ohren, Nase, Hals und Brustkorb. Daraus resultiert ein schlagartiges Einsetzen der Beschwerden im ganzen Körper. Oseltamivir ist deshalb neuartig, weil es das Virus angreift und nicht nur die Symptome behandelt. Oseltamivir verhindert die Vermehrung des Virus und damit dessen Ausbreitung im Körper.
Oseltamivir, eingenommen als Kapsel, wird unmittelbar nach Ausbruch der Symptome (Fieber, Husten, Kopfschmerzen, Halsschmerzen, verstopfte Nase, Müdigkeit und Gliederschmerzen) zweimal täglich während fünf Tagen eingesetzt. Oseltamivir wurde zusammen mit Gilead Sciences, Inc. entwickelt und in klinischen Studien an über 7000 Patienten geprüft.
Die im Zulassungsgesuch an die Behörden aufgeführten Daten von 1348 Grippepatienten zeigen, dass Oseltamivir die Dauer der Erkrankung um 30% senkt und den Schweregrad der Symptome um 40% reduziert. Oseltamivir konnte auch das Auftreten von Grippekomplikationen wie Bronchitis und Sinusitis, gegen die normalerweise Antibiotika eingesetzt werden müssen, bei ansonsten gesunden Erwachsenen um 50% verringern. Die fünftägige Behandlung der akuten Grippe mit Oseltamivir war gut verträglich, nur wenige Patienten klagten vorübergehend über - meist leichte - Übelkeit oder Erbrechen.
Grippe - eine ernstzunehmende Krankheit
Grippe ist eine ansteckende Virusinfektion, die den ganzen Körper befällt. Sie ist nicht mit einem gewöhnlichen Schnupfen zu vergleichen. Meistens kommt die Virusinfektion in den Wintermonaten in Form von sich rasch ausbreitenden Grippewellen vor, die zwischen sechs bis acht Wochen dauern können. Die typischen Symptome einer Grippe wie Fieber, Muskelschmerzen, allgemeine Schwäche, Kopfschmerzen, Halsschmerzen und trockener Husten treten meist schlagartig auf. Oft kommt es wenig später zu Komplikationen wie Sinusitis, Bronchitis, Lungenentzündung oder Mittelohrentzündung.
In den USA, Europa und Japan stecken sich jedes Jahr über 100 Millionen mit dem Grippevirus an. Allein in den USA sind jährlich 20 bis 40% der US-Bevölkerung von der Grippe betroffen; 20000 bis 40000 Personen sterben, und über 300000 müssen ins Spital eingeliefert werden. Dadurch entstehen direkte und indirekte Kosten von durchschnittlich 14,6 Milliarden Dollar pro Jahr.
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