Prisma

Kaffee mit Schuss zur Schlaganfalltherapie

Mit einer Kombination aus Alkohol und Coffein lassen sich laut einer amerikanischen Studie die neurologischen Folgen eines Schlaganfalls um bis zu 80% reduzieren.

Sprachstörungen, Gedächtnislücken, Lähmungen oder andere neurologische Ausfälle sind häufige und gefürchtete Folgen eines Schlaganfalls. Ihre Behandlung ist in jedem Fall schwierig und langwierig und führt nicht immer zu einer Heilung. Neben der eigentlichen Prävention des Schlaganfalls wird daher auch seit langem nach Möglichkeiten gesucht, um diese Folgeerscheinungen zu reduzieren.

Einen etwas unkonventionellen Ansatz für eine derartige Reduktion haben nun amerikanische Wissenschaftler entdeckt. Wie James Grotta von der Universität Texas auf der Jahrestagung der American Neurological Association berichtete, untersuchten er und seine Mitarbeiter den Effekt von Alkohol und Coffein an Ratten, bei denen künstlich ein Schlaganfall erzeugt wurde. Ergebnis der Untersuchung:

Durch die Kombination konnten bei den Tieren Hirnschädigungen um 80% vermindert werden, wobei der Effekt nicht nur bei sofortiger Applikation erzielt werden konnte, sondern auch noch, wenn die Tiere Alkohol und Coffein erst zwei Stunden nach Beginn des Schlaganfalls zu sich nahmen. Wichtig war nur, dass beide Substanzen zusammen verabreicht wurden. Jeder Wirkstoff für sich alleine zeigte keine Wirkung.

Die Wissenschaftler hoffen nun, die im Tierversuch ermittelten Effekte auf den Menschen übertragen zu können. Zumindest die für die Wirkung notwendige Dosis liegt bereits durchaus im erreichbaren Rahmen. Die bei den Tieren eingesetzte Menge an Alkohol und Coffein entspricht beim Menschen etwa zwei Tassen Kaffee und einem Glas Schnaps.

Quelle: www.wissenschaft.de, Meldung vom 18.10.1999

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