Arzneimittel und Therapie

Typ-II-Diabetes: Betacaroten gegen Zuckerkrankheit?

Diätstudien weisen darauf hin, dass sich reichhaltiger Gemüsekonsum günstig auf den Kohlenhydratstoffwechsel auswirkt. Die Vermutung, dass der langjährige Verzehr von Betacaroten die Inzidenz eines Typ-II-Diabetes senkt, konnte allerdings in einer umfangreichen Studie nicht bestätigt werden.

Oxidativer Stress spielt eine Rolle in der Pathogenese eines Typ-II-Diabetes. So verschlechtern freie Radikale und eine hohe Lipidoxidation die Glucoseverwertung im peripheren Gewebe und beschleunigen diabetische Komplikationen. Dies führte zu der Vermutung, dass Antioxidanzien wie Betacaroten die Entwicklung eines Diabetes beeinflussen können, zumal Diätstudien den Carotinoiden eine protektive Rolle bei der Entstehung eines Typ-II-Diabetes zuschreiben. In einer randomisierten und plazebokontrollierten Studie wurde genauer untersucht, ob tatsächlich ein Zusammenhang zwischen der Aufnahme von Betacaroten und der Diabetes-Inzidenz besteht.

Die erforderlichen Daten wurden der Physicians' Health Study (USA) entnommen, an der zwischen 1982 und 1995 22071 gesunde Ärzte im Alter von 40 bis 84 Jahren teilgenommen hatten. Im Rahmen dieser Studie hatten die 10756 Teilnehmer der Verumgruppe jeden zweiten Tag 50 mg Betacaroten und die 10712 Probanden der Vergleichsgruppe ein Plazebo erhalten.

Nach zwölf Jahren war bei 396 Probanden der Betacarotengruppe und bei 402 Männern der Plazebogruppe ein Diabetes vom Typ II diagnostiziert worden (kein statistisch signifikanter Unterschied; relatives Risiko 0,8; 95% Konfidenzintervall 0,85-1,12). Auch die Berücksichtigung zahlreicher Parameter (z.B. Alter, Körpermassenindex, Rauchverhalten, körperliche Bewegung, Alkoholkonsum) in einer Varianzanalyse zeigte im Hinblick auf die Diabeteshäufigkeit keinen Vorteil für die regelmäßige Einnahme von Betacaroten.

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