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Kommentar
VFA: Zulassung nicht reibungslos
So laufe zum Beispiel die gegenseitige Anerkennung von Zulassungen anderer Behörden in Europa nicht reibungslos, erklärte Patrick Schwarz-Schütte vom Verband Forschender Arzneimittelhersteller. Auf der VFA-Mitgliederversammlung am 6. Dezember in Berlin führte er dies auf die Zurückhaltung der europäischen Behörden zurück, die in Mitgliedstaaten ausgesprochene Zulassung eines Medikaments anzuerkennen (dezentrales Verfahren). Diese Anerkennung falle den Ländern offenkundig schwer, sagte Schwarz-Schütte. Er zeigte sich darüber hinaus auch unzufrieden mit der Schnelligkeit des zentralen Verfahrens, mit dem vor allem gentechnische Innovationen zügig auf den Markt kommen sollen. Der VFA-Vorstandsvorsitzende mahnte zudem eine grundlegende Reform des Gesundheitswesens an. Dabei müsse es um mehr Wahlfreiheiten für die Patienten sowie um mehr Informationen über Behandlungsmöglichkeiten gehen. Im Arzneibereich mahnte er wettbewerbliche Preise und die gesicherte Finanzierung einer modernen medikamentösen Therapie an. Der Chef des Verbands mit 35 forschenden Mitgliedsunternehmen kündigte eine stärkere Kooperation mit Biotech-Firmen an. Die jungen Firmen könnten von dem Service des VFA und der dort versammelten Erfahrung mit Arznei-Entwicklungen profitieren, die etablierten Pharmaunternehmen wiederum von den eingebrachten Innovationen. Eine solche Kooperation hatte vor einiger Zeit bereits der Bundesverband der pharmazeutischen Industrie, der überwiegend Mittelständler vertritt, den so genannten start ups angeboten. Schwarz-Schütte mahnte in Berlin zudem einen verlässlichen Rechtsschutz für biotechnologische Erfindungen und konkret die Umsetzung der EU-Biopatentrichtlinie an. Experten hielten es für realistisch, dass bis 2018 die Hälfte der chemisch-synthetischen Arzneimittel durch biotechnologische Produkte ersetzt sein wird.
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