Prisma

Stammzellen aus Nabelschnurblut

Die Transplantation von Stammzellen gewinnt zunehmend an Bedeutung. Um für spätere Behandlungen genügend "Ausgangsmaterial" bereitstellen zu können, arbeiten zwei Unternehmen derzeit an einem Projekt zur Gewinnung der Zellen aus Nabelschnurblut und anschließender Lagerung bei Tiefsttemperaturen.

Konservierte Stammzellen können einem Kind (autologe Transplantation) und möglicherweise künftig auch seinen Blutsverwandten (familiäre allogene Transplantation) im Erkrankungsfall zur Verfügung stehen - wenn sie bei der Geburt entnommen und gelagert werden. Bei Stammzellen aus Nabelschnurblut handelt es sich - laut einer Pressemitteilung von redinomedica AG - nicht um die heftig diskutierten "totipotenten" Stammzellen aus embryonalem Gewebe, sondern um die bereits weiter ausdifferenzierten "adulten" Stammzellen des blutbildenden Systems. Anders als die embryonalen Stammzellen können sie nicht zum Klonen von Menschen eingesetzt werden. Die Nabelschnurblut-Stammzellen werden erst nach der Geburt aus dem Blut der Nabelschnur isoliert und können dann bei Tiefsttemperaturen über lange Zeit hinweg gelagert werden.

Der Aufbau von Stammzell-Banken entwickelt sich aufgrund des erkennbaren medizinischen Nutzens weltweit stürmisch. Von zahlreichen Regierungen werden Stammzell-Forschung und der Aufbau von Stammzell-Banken massiv gefördert. In Deutschland stand man der Forschung aufgrund der damit verbundenen rechtlichen und ethischen Fragen bislang eher kritisch gegenüber. Die individuelle Einlagerung hämatopoetischer Stammzellen aus Nabelschnurblut soll nun jedoch auch in Deutschland möglich sein. ral

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