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Surftipps: Behörden im Internet
Täglich wird man sie sicher nicht ansteuern, aber ab und zu ist es doch hilfreich, Informationen von oder über Behörden aus dem Internet abrufen zu können. Fündig wird man inzwischen unter vielen Adressen. So ist beispielsweise das Bundesministerium für Gesundheit mit einer umfangreichen Homepage im Netz vertreten. Unter www.bmgesundheit.de findet man einen Überblick über die Struktur des Ministeriums, kann sich über Aufgaben und Mitglieder des Sachverständigenrates, der Drogen- und Suchtkommission und des Ethikbeirates informieren oder verschiedene Entwürfe zu Gesetzesänderungen nachlesen. Aktuelle Pressemitteilungen sind ebenso einsehbar wie Originalreden und Rechtsvorschriften. Für die gezielte Suche nach Stichworten steht eine Suchmaske zur Verfügung. Die Aufmachung der Seiten des Bundesgesundheitsministeriums ist eher spartanisch, dafür aber übersichtlich und rasch im Aufbau. Die Verlinkung zwischen den einzelnen Seiten ist durchdacht und auch über die Aktualität der Inhalte kann man sich nicht beklagen.
Gesundheitsreform 2000 im Netz
Dem Thema "Gesundheitsreform" wurde ausgehend von den Seiten des Bundesgesundheitsministeriums eine eigene Homepage gewidmet. Über einen Link auf der Hauptseite des BMG (oder natürlich durch direkte Eingabe) gelangt man zur Adresse www.dialog-gesundheit.de. Dort findet man auf hellblauem Hintergrund alles, was es zur Gesundheitsreform 2000 von Seiten der Regierung mitzuteilen gibt und vieles, was darauf geantwortet wurde. So kann man z.B. in einem Forum seine Meinung über die Gesundheitsreform mit anderen Forum-Nutzern austauschen (was allerdings von manchen missverstanden und zum Austausch von eher sinnlosen Kommentaren genutzt wird, aber Derartiges findet sich nun mal in fast jedem Forum).
Wer sich mit dem Thema "Gesundheitsreform" noch nicht tiefer beschäftigt hat, schaut am besten zuerst bei "Nachgefragt" vorbei. Dort sind 69 Fragen und Antworten zur Gesundheitsreform veröffentlicht. Auch ein Interview mit Gesundheitsministerin Andrea Fischer inklusive Biographie findet man unter diesem Button. Nettes Feature in der Navigationsleiste: Hinter dem Button "Verspannt" versteckt sich eine Gymnastikanleitung für die kleine Pause zwischendurch.
Institute unter Aufsicht des Bundesgesundheitsministeriums
Sechs Institute arbeiten unter der "Dienst- und Fachaufsicht des Bundesministeriums für Gesundheit":
- Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM)
- Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin (BgVV)
- Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)
- Deutsches Institut für medizinische Dokumentation und Information (DIMDI)
- Paul-Ehrlich-Institut, Bundesamt für Sera und Impfstoffe (PEI)
- Robert Koch-Institut (RKI)
Alle sechs sind über Links von den Seiten des BMG aus im Netz erreichbar oder auch direkt anwählbar, da sie eigenständige Web-Pages darstellen.
Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) findet man unter der Adresse www.bfarm.de. Die Seiten enthalten Informationen zum Aufbau und den Aufgaben des Instituts, bieten aktuelle Mitteilungen zu Arzneimitteln und Hintergrundinformationen rund um das Zulassungsverfahren. Die Dokumente können teilweise direkt im Browser gelesen werden, teilweise stehen sie als PDF-Dateien zur Verfügung (Ansicht nur möglich, wenn der Acrobat Reader auf dem PC installiert ist; diesen kann man kostenlos bei www.adobe.com downloaden). Z.B. steht ein Meldebogen für unerwünschte Arzneimittelwirkungen (UAW) als PDF-Dokument zum Ausdruck bereit sowie eine Liste der Monographien der Kommission E (Phyto-Therapie).
Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin (BgVV) Auf den Seiten des Bundesinstituts für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin kann man unter anderem in die "Novel-Foods"-Verordnung Einblick nehmen, die Definition zur "Guten Laborpraxis" (GLP) sowie die von der GLP-Bundesstelle herausgegebene halbjährlich erscheinende GLP-Info durchlesen, im Chemikalieninformationssystem zu verbraucherrelevanten Stoffen (CIVS) recherchieren, Stillempfehlungen für den Mutterpass bei der aktuellen Stillkommission bestellen oder aktuelle Meldungen - derzeit zu Listerien - abrufen.
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) Das Angebot der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung richtet sich gemäß den Aufgaben der Zentrale - Gesundheitserziehung und Gesundheitsförderung - vorwiegend an Laien. Auch als "Gesundheitsprofi" kann man aber durchaus nützliche Informationen von den Seiten abrufen, beispielsweise Adressen von Beratungsstellen oder Veranstaltungstermine. Des weiteren bietet das BZgA eine Fülle von Broschüren zu unterschiedlichen Beratungsthemen, die online bestellt werden können - in der Regel kostenlos.
Deutsches Institut für medizinische Dokumentation und Information (DIMDI) Das Deutsche Institut für medizinische Dokumentation und Information (DIMDI) gehört mit zu den umfangreichsten Datenbankanbietern im Internet auf medizinischem Gebiet. Allerdings liegt ein Großteil dieser Datenbanken im sogenannten geschlossenen Bereich und kann nur gegen Zahlung von Gebühren eingesehen werden. Frei zugänglich sind die Rubriken "Free grips-WebSearch" und "Externe Datenbanken", die unter anderem den Zugang zu MEDLINE, CANCERLIT, TOXLINE und AIDSLINE ermöglichen. Ob sich darüber hinaus die Einwahl in eine oder mehrere der gebührenpflichtigen Datenbanken lohnt, bzw. ob sie notwendig ist, muss man individuell entscheiden.
Paul-Ehrlich-Institut (PEI) Das Paul-Ehrlich-Institut informiert unter der Adresse www.pei.de über das Institut und seine Aufgaben, bietet Tabellen mit neuen Zulassungen, die Pressemitteilungen des Instituts, eine Publikationsliste und einen Veranstaltungskalender online an. Desweiteren findet man eine Übersicht über nationale und internationale Gesundheitsorganisationen und weitere Links zu den Themen Gesundheit, Medizin, Veterinärmedizin, Wissenschaft und Forschung auf den Seiten.
Robert Koch-Institut (RKI) Das Robert Koch-Institut unter www.rki.de präsentiert sich seit Anfang dieses Jahres in neuem Design. Die Inhalte sind allerdings gleich geblieben. So findet man nach wie vor umfangreiches Informationsmaterial zu Themen wie Infektionskrankheiten, Krebs, HIV, Impfungen oder Gentechnik. Aktuell kann man Fakten zur Infektionsgefahr durch Listerien nachlesen oder die Neuauflage der Broschüre "Krebs in Deutschland" einsehen. Auch für die RKI-Seiten benötigt man teilweise den Acrobat Reader, in den meisten Fällen kann man die Dokumente aber direkt im Browser betrachten.
Ein Blick über die Grenze
Manchmal kann auch ein Blick über die Grenzen sinnvoll oder notwendig sein - und was eignet sich dafür besser als das Internet. Surfen Sie doch mal bei den Seiten der amerikanischen Arzneimittelbehörde FDA vorbei (www.fda.gov). Dort erhält man z. B. Zulassungsinformationen zu Arzneimitteln seit 1996 oder Meldungen über Warnhinweise und Arzneimittelzwischenfälle. Ebenfalls kann man Infomaterial zu Medizinprodukten, Lebensmitteln, Tierarzneimitteln, Kosmetik etc. einsehen, einen Abstecher ins National Center for Toxicological Research machen oder beim FDA's Children & Tobacco Web vorbeisurfen.
Oder Sie sehen sich auf den Seiten der World Health Organization um (www.who.int), die mit ähnlich umfangreichem und aktuellem Angebot wie die FDA im Internet aufwartet. Beide Seiten sind übrigens gute Ausgangspunkte, um zu weiterführenden Organisationen, Behörden etc. zu gelangen.
Das Internet ist längst kein exotischer Treffpunkt für Technikbegeisterte mehr, sondern ein etabliertes Informationsmedium. Wer noch nicht "drin ist", ist heute eigentlich fast schon out – das gilt auch für die Pharmazie. In bzw. drin sind daher nicht nur praktisch sämtliche Pharmafirmen, auch Behörden und Institute haben das Netz für sich entdeckt.
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