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Dermatologie und Kosmetik: Akne richtig behandeln

In Hamburg fand am 17. Juni der "1. Hamburger Kongress für Dermatologie und Kosmetik" statt. Die Aktualität des Mottos "Dermatologie und Kosmetik im Dialog" wurde durch die große Teilnehmerzahl bestätigt.

Rund 1600 Teilnehmer aus dem Bereich Dermatologie, Kosmetik und Podologie zeigten reges Interesse an den Kongressvorträgen, an der Industrieausstellung und vor allem an den vielen praktischen Demonstrationen aus Medizin und Kosmetik. Die wissenschaftliche Leitung des Kongresses hatten Dr.Kimmig von der dermatologischen Klinik des Universitätskrankenhauses Eppendorf und Dr.Kunze, niedergelassene Dermatologin in Hamburg, übernommen. Für die Apothekenpraxis war besonders der Kongressblock "Formenkreis Akne" von Interesse.

Aktuelle Akneforschung

Bei der kurativen Aknebehandlung gilt Isotretinoin nach wie vor als Mittel der Wahl. Da es bei den topisch angewendeten Antibiotika häufig zu Resistenzen kommt, ist ihre Anwendung für höchstens vier bis sechs Wochen zu empfehlen. Danach sollte die Therapie mit Chlorhexidin oder Zinkoxid weitergeführt werden. Die Resistenzentwicklung soll sich durch eine Kombination mit Benzoylperoxid oder Tretinoin verringern lassen. Fruchtsäuren können aufgrund ihrer keratolytischen Wirkung die medizinische Therapie unterstützen. In den USA gibt es neue Tretinoin-Darreichungsformen, die in Hinsicht auf ihre Zubereitung gewisse Vorteile bieten. Das Retin-A-Micro-Gel beispielsweise gewährleistet durch den Einsatz einer Polymergrundlage eine definierte Teilchengröße des Tretinoins.

Verschiedene Akneformen

In dem Vortrag "Dermatologische und Kosmetische Therapien" von Dr.Gerny, Zürich, fand eine klare Zuordnung zwischen Schweregrad der Erkrankung und entsprechender Behandlung des Aknepatienten statt. Die Akne papulo-pustulosa, die am häufigsten bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen vorkommt, kann in folgende Schweregrade eingeteilt werden: - Grad I = unreine Haut, keine entzündeten Papeln und Pusteln. Hier behandelt die Kosmetikerin. - Grad II = leicht entzündete Akne, weniger als zehn entzündete Papeln und Pusteln pro Gesichtshälfte. Hier behandelt die medizinische Kosmetikerin. - Grad III = deutlich entzündete Akne. Hier behandelt der Arzt. Wie bereits erwähnt, ist Isotretinoin das Mittel der Wahl. Gute Erfahrungen wurden mit einer Low-Dose-Therapie gemacht (10 mg pro Tag für Frauen, 20 mg pro Tag für Männer). Die Behandlungsdauer kann bis zu zwei Jahre dauern, durch Kombination mit 400 mg Vitamin E pro Tag wird das Austrocknen der Haut und der Lippen reduziert. Die heute häufig anzutreffende Spätakne steht oft im Zusammenhang mit feuchtigkeitsarmer Haut. Zur Behandlung werden vor allem Moisturizer wie Hyaluronsäure, Ceramide, Milchsäure, Vitamin A und E verwendet. Rückfettende Produkte sollten keine Anwendung finden.

Kosmetische Reinigung

In der Intensivphase der Aknebehandlung ist die Aknetoilette durch eine medizinische Kosmetikerin von großem Nutzen. In der Akutphase wird einmal pro Woche behandelt. Das Ziel der Behandlung ist, nach vier Wochen bei der Akne papulo-pustulosa die Entzündung beseitigt zu haben. Bei einer manuellen Ausreinigung geht man folgendermaßen vor: - antibakterielle Syndetkompresse (lauwarm) - Klarwasser - Desinfektion, z.B. mit Salicylsäure/Isopropylalkohol - Eröffnen der Effloreszenzen - Druck in die Tiefe ausüben, Inhalt der Effloreszenzen herausheben, desinfizieren - entzündungshemmende, beruhigende Maske - mit Kompresse leichte Abdeckung auftragen Ein weiterer Vortrag befasste sich mit der chirurgischen Narbenbehandlung bei Akne. Hier führen Laser oder Dermabrasion zu keinen befriedigenden Ergebnissen. Narben sollten also gar nicht erst entstehen. Ziel jeder Aknetherapie sollte eine komplette Remission sein.

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