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F&E
Synthetisches Pentasaccharid: Thrombosen besser vorbeugen
Der Gerinnungsfaktor Xa wird sowohl vom intra- als auch vom extravaskulären Reaktionsweg der Blutgerinnungskaskade aktiviert. Beide Wege laufen hier zusammen. Durch die selektive Hemmung des Faktors Xa mit Org31540/SR90107A soll die Bildung von Thrombin verhindert werden - und damit auch die Entstehung und das Wachstum von Thrombosen.
Erste Ergebnisse aus vier klinischen Phase-III-Studien zur Thromboseprophylaxe nach Hüft- und Kniegelenkchirurgie lassen darauf schließen, dass Org31540/SR90107A mehr venöse thromboembolische Ereignisse verhindern kann als das Antithrombotikum Enoxaparin (Clexane). Mehr als 7000 orthopädisch behandelte Patienten waren in diese Studien eingeschlossen. Diejenigen, die mit dem Pentasaccharid behandelt wurden, hatten dabei ein um 50% geringeres Risiko, eine Thrombose zu bekommen als Patienten unter der Behandlung mit Enoxaparin. Die Gefahr kleinerer oder größerer Blutungen war genauso groß wie bei niedermolekularen Heparinen.
Die Ergebnisse einer Phase-IIB-Studie namens "Pentathlon" wurden ebenfalls kürzlich vorgestellt. 933 Patienten erhielten postoperativ einmal täglich entweder das Pentasaccharid in einer Dosierung von 8, 6, 3, 1,5 oder 0,75 mg oder 30 mg Enoxaparin zur Prophylaxe von Venenthrombosen. Mit einer Dosierung von 1,5 mg Pentasaccharid täglich konnte das Risiko, eine Thrombose zu bekommen, um 29% gesenkt werden, mit 3 mg sogar um 81% - verglichen mit Enoxaparin. Größere Blutungen traten in der 3 mg-Gruppe genauso häufig auf wie unter Enoxaparin. Ende diesen Jahres sollen die Zulassungsunterlagen für das Pentasaccharid zur Prävention venöser Thrombosen bei Hüftfraktur, Knie- und Hüftgelenkchirurgie in Europa und den USA eingereicht werden. la
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