Prisma

Statine regen Knochenwachstum an

Bisherige Therapien gegen Osteoporose versuchen, den Abbau der Knochenmasse zu verlangsamen. In Zukunft könnte verloren gegangenes Knochenmaterial durch neugebildetes ersetzt werden. US-Wissenschaftler berichten in der Fachzeitschrift "Science" über die Wirkung der cholesterinsenkenden Statine auf das Knochenwachstum.

Osteoporose betrifft weltweit etwa 100 Millionen Menschen, besonders gefährdet sind Frauen nach der Menopause. Die Knochen verlieren wichtige Mineralien und damit bis zu 60% der Knochenmasse: Sie werden dünn und brüchig. Für die Prävention der Osteoporose stehen derzeit verschiedene Therapieansätze zur Verfügung. Ist die Knochenmasse bereits reduziert, ist jedoch kaum noch Hilfe möglich.

Ändern könnte sich dies vielleicht durch die Entdeckung von Gregory Mundy. Bei der Untersuchung von über 30 000 Wirkstoffen beobachtete er, dass Statine knochenbildende Wirkung besitzen. In Zellkulturen konnte er nachweisen, dass diese die Produktion von Osteoblasten stimulieren. Diese Zellen bilden das Knochengewebe. Bei Versuchen an Mäusen kam es zu neuem Knochenwachstum zwischen 39 und 94%, sowohl bei direkter Injektion in die Knochen als auch bei oraler Gabe. Ob die Wirkung beim Menschen ähnlich ist, müssen nun klinische Studien zeigen. la

Quelle: Science 1999, Vol. 286, Nr. 5446, S. 1946-1949

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