- DAZ.online
- DAZ / AZ
- DAZ 4/2000
- Pharmaindustrie: Fusion ...
DAZ aktuell
Pharmaindustrie: Fusion zum Mega-Pharmakonzern
Der aus der Fusion hervorgehende Mega-Pharmakonzern dürfte auf Basis des derzeitigen Aktienkurses einen Marktwert von über 350 Mrd. DM erreichen. Mehr als 100000 Mitarbeiter werden weltweit für diesen Pharmakonzern arbeiten. Die Fusion muss von der EU-Kommission und der amerikanischen Federal Trade Commission genehmigt werden. Fachleute rechnen derzeit nicht mit größeren Schwierigkeiten. Die Börse reagierte auf die Fusionsabsicht mit Enttäuschung und einem Nachgeben der Aktienkurse. Der Grund hierfür: es wird mit höheren Einsparungen gerechnet. Ersten Verlautbarungen zufolge rechnen die beiden Unternehmen damit, drei Jahre nach der Fusion Kostensenkungen von einer Milliarde Pfund zu erzielen. Analysten hatten dagegen mit Einsparungen von mindestens 1,2 Milliarden Pfund gerechnet. Ein Viertel der Einsparungen, so planen Glaxo und SmithKline, soll in Forschung und Entwicklung investiert werden.
Die Umsätze des geplanten Megakonzerns belaufen sich auf 15 Milliarden Pfund, das Forschungsbudget auf 2,4 Milliarden Pfund. Wie die Konzerne mitteilen, belege der neue Konzern einen Marktanteil von 7,3 Prozent am Weltpharmamarkt. Insiderberichten zufolge wird der neue Konzern die Marktführerschaft in wichtigen Indikationsgebiete einnehmen:
Der Stammsitz von Glaxo Smith-Kline wird in London angesiedelt, ein neues operatives Zentrum wird in den USA eingerichtet werden. Präsident der neuen Firma wird Sir Richard Sykes sein, Chief Executive Officer wird Jean-Pierre Garnier. Sykes, der in zwei Jahren 60 Jahre alt wird, dürfte allerdings dem Konzern nicht mehr lange angehören, so ist aus London zu hören. Er denke über andere Aufgaben nach. Ein Statement von Richard Sykes zur Fusion: "Mit dieser Fusion bringen wir zwei Weltklasse-Organisationen mit sich ergänzenden technologischer und wissenschaftlicher Fachkenntnis zusammen. Die neue Firma, geführt von einem der talentiertesten und erfahrensten Managementteams, wird an der Spitze der Branche sein, die einem schnellen wirtschaftlichem und wissenschaftlichem Wechsel unterworfen ist." Mit der Fusion entsteht der weltgrößte Hersteller von verschreibungspflichtigen Medikamenten mit einem geschätzten Marktanteil von 7,3 Prozent.
Die britischen Pharmakonzerne Glaxo Wellcome und SmithKline Beecham wollen fusionieren.Die Fusion soll,so ist Presseberichten zu entnehmen, im Sommer per Aktientausch vollzogen werden. Ein erster Anlauf zur Fusion war vor zwei Jahren gescheitert.
0 Kommentare
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.