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www.pharmazie.com: Eine Plattform für viele Datenbanken

Wer sich intensiv mit Arzneimitteln beschäftigt, benötigt neben Fachbüchern heute auch eine Reihe von Datenbanken, in denen die notwendige Informationsfülle sinnvoll geordnet und in ständig aktualisierter Form vorliegt. Derartige Datenbanken kann man auf CD-ROM beziehen oder inzwischen auch via Internet einsehen. Der Vorteil von letzterer Version liegt in der höheren Aktualität. Der Nachteil: Verschiedene Datenbanken bedeuten in der Regel auch verschiedene Anlaufstellen im Netz, wobei jede einzelne Datenbank getrennt nach den gewünschten Informationen durchstöbert werden muss. Nicht so bei der Datenbankplattform www.pharmazie.com. Dort hat der Nutzer die Möglichkeit, eine Reihe von Datenbanken parallel einzusehen. Wie dies aussieht und welche Datenbanken man auf der Plattform findet, stellen wir Ihnen im folgenden Artikel vor.

Die von der DACON GmbH erstellte Plattform dient als Portal für derzeit 35 Faktendatenbanken mit Arzneimittelinformationen für Fachkreise im deutschen und internationalen Bereich. Alle Datenbanken sind durch einen zentralen Index zugreifbar und liegen unter einer einheitlichen Bedieneroberfläche vor. Bereitgestellt werden die Datenbanken von verschiedenen Anbietern, die auch als Lizenzgeber fungieren. Ein Basisumfang an Datenbanken ist für Fachkreise frei zugänglich. Nutzer, die bereits ein registriertes Passwort bei DocCheck besitzen, können mit diesem auf den Basisumfang zugreifen. Nutzer, die nicht über ein solches Passwort verfügen, können sich auch direkt bei pharmazie.com für den kostenlosen Bereich anmelden. Über den Basisumfang hinausgehende lizenzpflichtige Datenbanken werden nach Anmeldung und Lizenzierung durch den Nutzer freigeschaltet. Die Lizenzierung erfolgt dabei beim jeweiligen Datenbankanbieter.

Welche Datenbanken findet man?

Folgende Datenbanken sind im Basisumfang von pharmazie.com enthalten und kostenlos nutzbar:

  • Globale Suche: Die globale Suche ermöglicht die Freitext-Recherche über sämtliche Datenbanken der Plattform gleichzeitig. Als Ergebnis einer solchen Suche wird eine Trefferliste mit Angabe der jeweiligen Fundstelle angezeigt. Ob die einzelnen Fundstellen einsehbar sind, hängt jedoch davon ab, ob es sich dabei um frei zugängliche bzw. um lizenzierte Datenbanken handelt.
  • ABDA-Datenbank: Einsehbar sind hier aktuelle Meldungen der ABDA-Datenbank, der Arzneimittelkommission, des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte und des Robert Koch-Instituts.
  • MediMedia/Gelbe Liste Pharmindex: Die Datenbank enthält Informationen zu deutschen Arzneimitteln, Homöopathika und biologischen Präparaten und bietet die Möglichkeit eines Preisvergleichs. MediMedia ist nicht vollständig im kostenlosen Basisumfang enthalten, sondern nur über einen zeitbegrenzten Testzugang einsehbar.
  • Codex Galenica: Die Datenbank umfasst sämtliche im Schweizer Gesundheitswesen üblichen Arzneimittel. Auch bei dieser Datenbank erhält man jedoch nur eine zeitbegrenzte Testfreischaltung.
  • Austria Codex: Österreichisches Spezialitäten Informations System (SIS) mit allen im Österreichischen Gesundheitswesen üblichen Arzneimitteln (ebenfalls zeitbegrenzte Freischaltung).
  • DACON Pharmazeutische Links: Die Datenbank enthält Verweise auf weiterführende Informationen im Internet.
  • DACON Ernährungsinformationen: Hier findet man Ernährungstipps, z.B. bei bestimmten Krankheitsbildern, und Hinweise auf weiterführende Literatur.

Als lizenzpflichtige Datenbanken findet man auf der Plattform außerdem

  • die ABDA-Datenbanken: Hierzu zählen die Datenbanken Deutsche Fertigarzneimittel, Internationale Fertigarzneimittel, Interaktionen BRD, Pharmazeutische Stoffliste, Wirkstoffdossiers und Artikelstamm (Taxe),
  • die PharmaMed-Datenbanken: Hierzu gehören die Datenbanken Arzneimittelprofile, Neue Arzneimittel, Index Nominum, PHADDEX, Selbstmedikationsliste, Aufbereitungsmonographien der Kommission B (chemisch definierte Stoffe) und Aufbereitungsmonographien der Kommission E (Phytopharmaka).

Suchen und Finden von Infos auf der Plattform

Der Einstieg in die einzelnen Datenbanken von www.pharmazie.com erfolgt in Abhängigkeit von der Registrierung bzw. Lizenzierung. Als Besitzer eines DocCheck-Passwortes kann man sich über den Button "Freesurf" anmelden und anschließend in den darüber freigeschalteten Datenbanken recherchieren. Als registrierter Nutzer, sprich als Nutzer mit einer Lizenz für eine oder mehrere der gebührenpflichtigen Datenbanken, wählt man den Einstieg über den Button "Start". Um Ihnen die Möglichkeiten der Plattform darzustellen, möchten wir Ihnen im Folgenden einen Suchvorgang für einen registrierten Nutzer zeigen: Nach Eingabe der Zugangsdaten erscheint zunächst eine Übersicht der vorhandenen Datenbanken. Wir wollen in diesen nach einem Wirkstoff suchen, und zwar - um möglichst viele Informationen zu erhalten - in allen Datenbanken parallel. Als erster Schritt muss hierfür die Lupe bei "Globale Suche" angeklickt werden. Es erscheint ein Suchfenster, in das der gewünschte Suchbegriff eingegeben werden kann. Man hat dabei die Option zu wählen, ob der Suchbegriff das eingetippte Wort enthalten, ihm ähneln oder damit beginnen soll. Wir nehmen als Beispiel "Ibuprofen" und grenzen die Suche auf Wörter ein, die mit Ibuprofen anfangen. Das Ergebnis der Suche ist eine Liste der entsprechenden Begriffe mit jeweils einem oder mehreren Symbolen daneben. Jedes Symbol steht für eine bestimmte Datenbank und zeigt an, dass der Begriff in dieser Datenbank gefunden wurde. Einen Überblick über die Symbole findet man in der Spalte am rechten Bildschirmrand. Dort kann man auch erkennen, ob die jeweilige Datenbank freigeschaltet und einsehbar ist, oder ob sie - da nicht lizenziert - zwar als Treffer angezeigt wird, jedoch nicht geöffnet werden kann. Erkenntlich wird dies über das Ampelsystem. Grün steht für freigeschaltet, eine gelbe Ampel symbolisiert einen zeitlich begrenzten Zugang und eine rote zeigt eine gesperrte Datenbank an.

Was sich hinter den einzelnen Datenbanksymbolen verbirgt, zeigt sich auch, wenn man mit der Maus über das Symbol fährt. Dabei öffnet sich jedesmal ein kleines Textfenster, in dem der Suchbegriff, der Name der Datenbank und der Öffnungsstatus eingetragen ist. Zumindest anfangs, wenn man noch nicht oft mit der Plattform gearbeitet hat, ist dies sehr hilfreich.

Nach Auswahl eines der Symbole steigt man schließlich in die eigentliche Datenbank ein und kann die gewünschten Informationen abrufen. Im Fall von Ibuprofen z.B. die aktuellen Meldungen der ABDA-Datenbank, die chronologisch aufgelistet bis 1995 zurückreichen, oder die Einträge der PharmaMed Selbstmedikationsliste.

Auch nach Indikationen kann gesucht werden

Die Plattform bietet nicht nur die Suchmöglichkeit nach eine Wirkstoff, gesucht werden kann auch nach Indikationen. So werden beispielsweise bei Eingabe von "Herzin" mit Suchkriterium "Beginnt mit" die Begriffe "Herzinfarkt" und "Herzinsuffizienz" (sowie eine Reihe weiterer) gefunden und die passenden Datenbanken dazu aufgelistet. Steigt man bei "Herzinfarkt" dann z.B. weiter in die PharmaMed-Datenbank "Neue Arzneimittel" ein, bekommt man als Suchergebnis eine Übersicht über die in den letzten Jahren für die Indikation "Herzinfarkt" zugelassenen Arzneimittel, die wiederum angeklickt und dann mit den entsprechenden Fachinformationen eingesehen werden können. Da die Datenbank mit einer so genannten Freitextsuche arbeitet, werden hierbei allerdings auch alle Arzneimittel gefunden, die bei Herzinfarkt kontraindiziert sind oder über die keine ausreichenden Erkenntnisse für diese Indikation vorliegen, die Wechselwirkungen mit Arzneimitteln für diese Indikation machen etc. Ein wenig Sachverstand ist also schon notwendig, um eine sinnvolle Suche in den Datenbanken durchzuführen bzw. schnell die wirklich gewünschten Informationen zu finden - aber daran dürfte es ja nicht mangeln.

Kastentext: Auf einen Blick

Die Datenbankplattform der DACON GmbH finden Sie unter der Adresse www.pharmazie.com im Internet. Die Plattform umfasst derzeit 35 Faktendatenbanken, von denen ein Teil kostenlos einsehbar ist, ein Teil jedoch erst nach Lizenzierung freigeschaltet wird. Lizenziert werden die Datenbanken direkt bei den Anbietern. Ein Angebot über die individuelle Datenbankauswahl erhält man im Rahmen der Anmeldung.

Kastentext: Was ist DocCheck?

DocCheck ist ein Identifizierungs-Service für medizinisch/pharmazeutische Fachkreise im Internet. Mit dem kostenlosen DocCheck-Passwort bekommt man auf den Internetseiten von vielen pharmazeutischen Unternehmen, medizinischen Verlagen und Anbietern von Gesundheitsportalen Zugang zu den Informationen, die nur für Fachkreise bestimmt sind. Der Vorteil dieses Verfahrens: Anstelle von zig verschiedenen Passwörtern muss man sich nur das DocCheck-Passwort merken, um in die Seiten einsteigen zu können - das erleichtert das Surfen im Netz gewaltig. Beantragen kann man das DocCheck-Passwort auf der Seite www.doccheck.de. Dort erfährt man auch, welche Unternehmen das Passwort akzeptieren.

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