- DAZ.online
- DAZ / AZ
- DAZ 48/2000
- Rechnen ist zur Verhü...
Prisma
Rechnen ist zur Verhütung zu unsicher
Die 213 Studienteilnehmerinnen waren alle gesund und zwischen 25 und 35 Jahre alt. Der Zyklus ist in diesem Alter besonders regelmäßig im Vergleich zu Jugendlichen und Frauen, die kurz vor den Wechseljahren stehen. Insgesamt wurden 700 Menstruationszyklen ausgewertet. So begann bei 2% der Frauen die fruchtbare Phase bereits am vierten Zyklustag, bei 17% am siebten Tag. Insgesamt bestand bei mehr als 70% der Teilnehmerinnen bereits vor dem zehnten und noch nach dem 17. Zyklustag die Möglichkeit, schwanger zu werden. Sogar bei Frauen mit sehr regelmäßigem Zyklus lag die Wahrscheinlichkeit für eine Schwangerschaft an dem Tag, an dem sie ihre nächste Menstruation erwarteten, bei 1 bis 6%. Um eine klare Aussage über die fruchtbaren Tage zu treffen, wurde bei den Frauen täglich der Urin auf den Gehalt an Östrogen und Gestagen untersucht. Sobald der Eisprung erfolgt, ändert sich das Verhältnis dieser Hormone zueinander abrupt. In früheren Studien wurde die fertile Phase auf sechs Tage begrenzt und endete am Tag der Ovulation. Die neuen Ergebnisse zeigen, dass es ab und an zu einem späten Eisprung nach dem 17. Zyklustag kommen kann, durch den 4 bis 6% der Frauen auch in der "fünften" Zykluswoche fruchtbar sind. Die Schlussfolgerungen der Wissenschaftler sind, dass Frauen, die ein Kind bekommen möchten, sich am besten nicht an den "fruchtbaren Tagen" orientieren, sondern ein- bis zweimal die Woche Geschlechtsverkehr haben sollten. Für Frauen, die mit Hilfe des "Zählens" ihrer Zyklustage verhüten möchten, sieht es dagegen schlecht aus. Denn es sind nur ganz wenige Tage im Zyklus, an denen manche Frauen nicht schwanger werden können. Auch der Tag, an dem die nächste Menstruation beginnen soll, ist nicht 100%ig sicher. la
0 Kommentare
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.