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Prisma
Schwangerschaft: Crry schützt vor Fehlgeburt
Das Protein trägt den Namen Crry (complement receptor-related gene Y). Es steuert das Komplementsystem, das für die Inaktivierung von Fremdstoffen zuständig ist. Crry schützt die Zellen des Embryos gegenüber dem Komplementfaktor C3. Dieser markiert körperfremde Stoffe, damit sie vom Immunsystem erkannt und außer Gefecht gesetzt werden können. Wissenschaftler um den Mediziner Hector Molina von der Washington University School of Medicine in St. Louis untersuchten dieses lebenswichtige Phänomen an Mäuseembryonen mit Crry-Mangel. Schon in den ersten Tagen der Schwangerschaft wehrte sich das Immunsystem, indem sich aktive Komplementfaktoren an die genetisch fremden Zellen von Embryo und Plazenta anlagerten.
Die Folge daraus: Die Plazenta wurde zerstört und der Embryo starb, da er nicht mehr ausreichend mit Nährstoffen versorgt werden konnte. Mäusenachkommen, die weder das Protein Crry noch den Komplementfaktor C3 besaßen, entwickelten sich dagegen ganz normal. Nun muss geklärt werden, ob beim Menschen ein ähnliches Protein existiert und welcher Regelmechanismus hier das Überleben des Embryos sichert. Ein Mangel an diesem Protein könnte der Grund für wiederholte Fehlgeburten sein. Dies eröffnet die Möglichkeit, den betroffenen Frauen mit entsprechenden Medikamenten in Zukunft helfen zu können.
Quelle: Science 2000, Vol. 287, Nr. 5452, S. 495– 498.
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