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Diabetes: Zusammenhang mit Zahnfleischentzündungen

Diabetiker leiden unter einer schlechten Wundheilung und neigen zu Entzündungen des Zahnfleisches. Dieser Zusammenhang ist schon lange bekannt. Offenbar gilt aber auch der Umkehrschluss: Laut einer amerikanischen Studie können chronische Zahnfleischentzündungen die Entstehung von Diabetes begünstigen.

Im Rahmen eines Symposiums der American Academy of Periodontology stellten Wissenschaftler von der Universität Milwaukee Ergebnisse einer Untersuchung vor, die einen derartigen Zusammenhang zwischen Zahnfleischentzündungen und Diabetes nahelegen.

Bakterien, die bei chronischen Zahnfleischentzündungen im Mund vorkommen, können demnach in den Blutstrom gelangen und dort das Immunsystem aktivieren. Diese Aktivierung, so die Forscher, kann in der Folge dafür verantwortlich sein, dass in der Bauchspeicheldrüse diejenigen Zellen, die für die Produktion von Insulin verantwortlich sind, zerstört werden. Das Ergebnis ist ein Diabetes.

Ein derartiger Zusammenhang ist denkbar, er wurde bisher allerdings nur "im Reagenzglas" nachgewiesen. Ob chronische Zahnfleischentzündungen tatsächlich Diabetes beim Menschen auslösen können, muss erst in klinischen Studien erforscht werden. Eine Empfehlung für die Praxis kann man jedoch jetzt schon geben: Durch regelmäßiges Zähneputzen lässt sich die Besiedelung des Mundraums mit Bakterien minimieren und Zahnfleischentzündungen vorbeugen. Ob dies letztendlich auch vor Diabetes schützt oder nicht - man sollte es nicht darauf ankommen lassen. ral

Quelle: www.perio.org

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