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Arzneimittel und Therapie
Hautkrankheiten: Rosazea – Therapiemöglichkeiten mit Metronidazol
Ein Therapieansatz ist die Behandlung der Rosazea mit Metronidazol. Mit Metrogel wird demnächst ein Metronidazol-Fertigpräparat für diese Indikation eingeführt. Die Wirkung von Metronidazol bei der Rosazea-Therapie beruht insbesondere auf seinem stark elektronenziehenden Effekt, chemisch gesehen also seiner oxidativen Wirkung. Dadurch greift Metronidazol hemmend in biologische Prozesse ein, die mit Elektronentransporten verbunden sind. Sein Vermögen, reaktive Sauerstoffspezies zu reduzieren, neutrophile Entzündungsprozesse zu hemmen, sowie seine immunmodulierenden Eigenschaften sind entscheidend für die effektive Behandlung der Rosazea.
Randomisierte Doppelblindstudien mit statistisch relevanten Patientenzahlen zeigen die toxische Unbedenklichkeit des 0,75-prozentigen Gel-Fertigpräparates ebenso wie seine sichere und effektive Wirksamkeit bei Rosazea. Penetrationsstudien ergaben eine überlegene Hautabsorption des 0,75-prozentigen Gels gegenüber der einprozentigen Creme-Zubereitung.
Nach einer durchschnittlichen Anwendungsdauer von 7 bis 9 Wochen wurde eine Abheilung der Papeln und Pusteln in 55 Prozent erreicht. Diese Ergebnisse der Doppelblindstudie konnte Prof. Dr. Percy Lehmann, Wuppertal, mit Kasuistiken der eigenen Klinik weiter untermauern: Sowohl bei Rosacea fulminans wie auch bei Rosazea schwerer Ausprägung kam es nach vierwöchiger Monotherapie mit dem Metronidazol-Gel-Fertigpräparat zu deutlichen Besserungen bzw. Abheilung. Auch die periorale Dermatitis ließ sich innerhalb von sechs Wochen zufriedenstellend therapieren.
Lehmann präsentierte weitere Studien mit statistisch relevanten Fallzahlen, die unter anderem zeigen, dass die Wirksamkeit des topischen Metronidazols bei der Therapie der Rosazea des Stadiums II mit der von systemischem Tetracyclin vergleichbar ist. Darüber hinaus ist topisches Metronidazol in der Lage, den mit systemischer Medikation erreichten Erfolg langfristig zu erhalten, und eignet sich daher auch sehr gut für die Rezidivprophylaxe.
Quelle: Prof. Dr. Percy Lehmann, Wuppertal, Prof. Dr. Helmuth Schöfer, Frankfurt, Prof. Dr. Thomas Ruzicka, Düsseldorf, 41. DDG-Tagung, Berlin, 1. bis 5. Mai 2001, Mittagsseminar der Galderma Laboratorium GmbH.
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