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- DAZ 24/2001
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Arzneimittel und Therapie
Reisemedizin: Malarone erhält Zulassung für die Prophylaxe der Malaria tropi
In verschiedenen klinischen Studien konnte deutlich gezeigt werden, dass Malarone eine Malaria tropica, die schwerste und häufigste Form der Malaria, zuverlässig verhindert und auch gegen Plasmodien wirksam ist, die schon Resistenzen gegen die herkömmlichen Malaria-Medikamente zeigen. Die Wirkstoffkombination aus Atovaquon und Proguanil wirkt synergistisch und an mehreren Angriffspunkten im Malaria-Zyklus. Resistenzen gegen andere Malariamittel beeinflussen die Wirkung von Malarone nicht negativ. Daher wird Malarone gerade für die Malariavorsorge in Gebieten empfohlen, in denen sich schon Resistenzen gegen Chloroquin, Mefloquin oder andere herkömmliche Malariamedikamente entwickelt haben. Die Schutzrate von Malarone gegen die gefährliche Malaria tropica liegt bei 98%.
Weniger Nebenwirkungen
In zwei großen Vergleichsstudien mit ca. 2000 Reisenden, die unter anderem auch in Deutschland durchgeführt wurden, wurde vor allem die Verträglichkeit von Malarone gegenüber Mefloquin und der Kombination aus Chloroquin und Proguanil untersucht. Es zeigte sich, dass mit Malarone die Häufigkeit der neuropsychiatrischen Nebenwirkungen im Vergleich zu Mefloquin bzw. die Häufigkeit der gastrointestinalen Nebenwirkungen im Vergleich zur Kombination aus Chloroquin und Proguanil signifikant niedriger waren. Das erhöhte auch die Compliance bei den Reisenden.
Ein weiterer Vorteil von Malarone, der die Compliance positiv beeinflusst, ist die verkürzte Einnahmedauer im Vergleich zu anderen Malariamitteln: 1 Tablette täglich 1 bis 2 Tage vor, während und nur 7 Tage nach Aufenthalt in einem Malaria-Endemiegebiet. Bedingt durch die Wirkung von Malarone auch gegen die Leberschizonten von Plasmodium falciparum, braucht das Mittel nur noch 7 Tage nach Verlassen des Malaria-Gebietes genommen werden und nicht 4 Wochen, wie bei den herkömmlichen Malariamedikamenten. Letzteres wird nämlich häufig vergessen und kann zu einer Malariaerkrankung führen, die vermeidbar gewesen wäre.
Die relativ kurze Einnahmedauer macht Malarone zum sehr gut geeigneten Prophylaktikum für Kurzaufenthalte in Hochrisikogebieten wie z.B. dem Krüger-Nationalpark in Südafrika, der häufig nur für wenige Tage besucht wird. In den neuen "Empfehlungen zur Malariavorsorge" der DTG (Deutsche Gesellschaft für Tropenmedizin und internationale Gesundheit) wird Malarone sowohl für die Prophylaxe als auch für die Notfall-("Stand-by")-Therapie der Malaria für verschiedene Teile der Welt empfohlen. Vor allem dort, wo sich schon Resistenzen unter den Malariaerregern ausgebreitet haben, sollte Malarone eingesetzt werden, wie in einigen Gebieten Südostasiens (z.B. Thailand an den Grenzen zu Kambodscha und Myanmar).
Malarone, ein Kombinationspräparat aus Atovaquon und Proguanil, ist nun auch für die Prophylaxe der Malaria tropica zugelassen. Das Präparat ist seit 1997 zur Therapie der unkomplizierten Malaria tropica in Deutschland auf dem Markt.
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