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- DAZ 27/2001
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Prisma
Hormonhaushalt: Wenn Männer Kinder kriegen
Zwar haben werdende Väter ja schon immer behauptet, unter Schwangerschaft und Geburt mindestens so sehr zu leiden wie die werdende Mutter, so richtig ernst genommen wurden diese Klagen allerdings nie. Künftig können Männer, die sich deshalb missverstanden fühlen, mit harten Fakten wedeln:
Wissenschaftler von der Queens Universität in Kingston haben herausgefunden, dass sich während der Schwangerschaft nicht nur der Hormonhaushalt der Mutter, sondern auch der des Vaters verändert. Bei 23 Männern, die zum ersten Mal Vater wurden, bestimmten sie vom ersten Drittel der Schwangerschaft bis drei Monate nach der Geburt regelmäßig den Gehalt von Östrogen, Testosteron und Cortisol in Speichelproben. Von schwangeren Frauen weiß man, dass die Konzentration dieser Hormone bis zur Geburt ansteigt und danach dann wieder absinkt. Bei den untersuchten Männern war dies im Fall des Östrogens ähnlich, allerdings blieben die Konzentrationen auch nach der Geburt des Kindes noch erhöht. Die Werte an Cortisol und Testosteron sanken dagegen bis zur Geburt und stiegen danach wieder an.
Was genau diese Änderungen im Hormonspiegel bewirken, ist noch unklar. Vermutet wird, dass der Mann dadurch besser "väterliche" Gefühle für das Kind entwickeln kann. Ob dies nun stimmt oder nicht – wenn werdende Papas künftig sagen, dass sie "schwanger" sind, dann ist dies zumindest aus hormoneller Sicht durchaus richtig. ral
Quelle: Mayo Clinic Proceedings 2001, Vol. 76, Nr. 6, S. 582 – 592
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