Berichte

Jahrestagung der Leitenden Apotheker im Malteser Hilfsdienst

Die diesjährige Tagung der Leitenden Apotheker im Malteser Hilfsdienst (MHD) fand vom 4. bis 6. Mai in der Malteser Kommende Ehreshoven (Engelskirchen) im Bergischen Land statt. Bundesweit engagieren sich derzeit 95 Apothekerinnen und Apotheker ehrenamtlich im Fachbereich "Pharmazie" der Malteser.

Der Malteser Bundesapotheker Wolfgang Wagner konnte als Gäste Karl Prinz zu Löwenstein, Vorstand der Bundesgeschäftsführung der MHD gGmbH, und den Generalsekretär des MHD e.V., Heinz Himmels sowie den neuen Malteser Bundesarzt, Dr. Rainer Löb, begrüßen.

Wesentliche Tagesordnungspunkte waren:

  • Strukturen und Ziele der Malteser Hilfsdienst gGmbH sowie die Berufung der Regionalapotheker,
  • Situation, Wandel und Perspektiven des Malteser Hilfsdienstes e.V.,
  • Pharmazeutische Betreuung, Infektionsschutzgesetz und Hygienekonzeption im Malteser Hilfsdienst,
  • Notfall- und Katastrophenpharmazie,
  • Humanitäre Arzneimittelhilfe und Zusammenarbeit mit dem German Pharma Health Fund e.V., Arzneimittellehre für Schwesternhelferinnen.

Zur Fortbildung referierte Dr. Hans Hubert Gerards (Fa. GlaxoSmithKline) über bakterielle Infektionskrankheiten und das "Alexander-Projekt".

Der Fachbereich "Pharmazie" konzentrierte in vergangenen Jahren seine Tätigkeiten auf die Intensivierung der pharmazeutischen Betreuung der Dienststellen und Einrichtungen des Malteser Hilfsdienstes im gesamten Bundesgebiet. Dazu wurde die Dienstanweisung "Arzneimittelwesen" in zwei Handbüchern "Arzneimittel" und "Medizinprodukte" neugefasst.

Der Bedarf an Beratung und Information zu Arzneimitteln, Medizinprodukten sowie Hygiene und Desinfektion nimmt in den Bereichen Rettungsdienst, Soziale Dienste und humanitäre Auslandshilfe immer mehr zu. Durch die Einrichtung eines Fachbeirates "Pharmazie" und eine verstärkte Zusammenarbeit mit den Malteser Ärzten wird zukünftig diese Arbeit qualitativ noch verbessert.

Im Rahmen der humanitären Arzneimittelhilfe unterhalten die Malteser ein zentrales Spendendepot, das in den vergangenen Jahren vor allem humanitäre Projekte in Osteuropa betreut hat. Das Referat "Pharmazie" im Malteser Generalsekretariat erhielt im Jahr 2000 die Erlaubnis, bei Katastrophenfällen Betäubungsmittel gemäß den WHO-Richtlinien unter vereinfachten Bedingungen ins Ausland zu verbringen.

Mit dem German Pharma Health Fund (GPHF) wurden die Probleme der weltweiten Arzneimittelfälschungen diskutiert. Um bei der Beschaffung von Arzneimitteln für humanitäre Zwecke in Entwicklungsländern die Qualität und Arzneimittelsicherheit zu gewährleisten, spendete der Diözesanapotheker Werner Henke, Aschaffenburg, ein GPHF-Minilab für die qualitative Prüfung von Arzneimitteln sowie ein Notebook mit allen wichtigen pharmazeutischen und medizinischen Datenbanken für Einsätze der Apotheker beim Malteser Auslandsdienst.

Im Rahmen der Katastrophenvorsorge wurden Vorschläge und Konzeptionen zur Notfallbevorratung mit Arzneimitteln und Medizinprodukten vorgestellt und erörtert. Dazu gehört auch ein Vorschlag zur Neuordnung der Antidotbevorratung in Apotheken, der der Kommission zur Apothekenbetriebsordnung zugeleitet wurde.

Auf der Tagung wurde der Mal–teser Bundesapotheker Alfons Przybilka, Bonn, mit der Malteser-Plakette in Gold ausgezeichnet. Abgerundet wurde die Tagung durch einen Besuch im Rheinischen Industriemuseum in der ehemaligen Textilfabrik "Ermen und Engels" in Engelskirchen.

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