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Jede Minute ein neuer Leprapatient (Spendenaufruf)
Lepra – das gibt es noch?
Ja, Lepra gibt es noch. In über 30 Ländern der Erde ist diese jahrtausendalte Krankheit immer noch ein ernstes Gesundheitsproblem und führt zu Verstümmelungen und Behinderungen. Jedes Jahr kommen in den armen Ländern des Südens mehr als eine halbe Million neue Leprakranke in Behandlung – jede Minute ein neuer Patient. Die Anzahl der unentdeckten Fälle ist vermutlich zwei- bis viermal so hoch.
Aber Lepra ist doch heilbar?
Ja. Seit mehr als 20 Jahren gibt es endlich hochwirksame Medikamente, die den Lepra-Erreger abtöten. Doch es ist sehr schwierig und aufwendig, auch die Menschen in kleinen, abgelegenen Dörfern Afrikas, Lateinamerikas oder Asiens zu erreichen.
Spielt Armut eine Rolle?
Ja! Armut fördert Lepra und umgekehrt. Denn Armut – und damit schlechte Lebensbedingungen und Unterernährung – sind der Nährboden für Infektionskrankheiten wie Lepra. Und umgekehrt haben Lepra-Kranke wegen der gesellschaftlichen Ausgrenzung und wegen ihrer Behinderung oft keine Möglichkeit mehr, für sich und ihre Familien den Lebensunterhalt zu verdienen.
Wie verläuft Lepra?
Lepra ist eine Infektionskrankheit, die vom Mykobacterium leprae übertragen wird. Da Lepra die Nerven der Haut schädigt und zu Gefühllosigkeit führt, nehmen Leprakranke Verletzungen zum Beispiel an Händen und Füßen nicht mehr wahr. Unbehandelt führen diese Wunden zu Infektionen, zum Absterben des Gewebes und schließlich zum Verlust der Gliedmaßen. Werden Hornhautverletzungen am Auge nicht behandelt, erblindet der Kranke. Die Behinderungen können nicht rückgängig gemacht werden.
Ist es "nur" zu bleibenden Nervenschäden gekommen, muss der Patient auch nach der Heilung sein ganzes Leben besondere Vorsicht walten lassen, damit er sich nicht unbemerkt verletzt. In Ländern, in denen das Hauptwerkzeug die Hände und das Haupttransportmittel die Füße sind, ist das eine schwierige Aufgabe.
Was ist wichtig bei der Behandlung von Lepra?
Dass Lepra in einem so frühen Stadium diagnostiziert wird, damit die Betroffenen so früh wie möglich behandelt werden – bevor es zu den befürchteten Behinderungen kommt.
Mit Ihrer Spende kann das Deutsche Aussätzigen-Hilfswerk (DAHW) helfen:
- durch Aufklärungskampagnen für die Bevölkerung in den betroffenen Ländern, damit die Angst vor Ausgrenzung genommen wird und die Patienten sich bei den Ärzten melden. Damit soll erreicht werden, dass alle Patienten gefunden werden und somit die Übertragung von Lepra gestoppt wird,
- durch Ausbildungskurse für das medizinische Personal, damit eine frühzeitige Entdeckung und Behandlung gewährleistet wird,
- mit Medikamenten und bei Bedarf mit orthopädischen Schuhen und Prothesen,
- mit sozialer Rehabilitation, um den Schritt zurück in ein unabhängiges, aktives Leben zu fördern.
DAHW-Spendenkonto 9696, Sparkasse Mainfranken Würzburg (BLZ 790 500 00)
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